Fregattenkapitan Enzo Grossi – Verleihungsurkunde mit Mappe zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 1939

Prix de départ
€ 16 000
Date de l'enchèreClassic
02.06.2021 10:00UTC +02:00
Auctioneer
Hermann Historica
Lieu de l'événement
Allemagne, Grasbrunn / München
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ID 547497
Lot 5361 | Fregattenkapitan Enzo Grossi – Verleihungsurkunde mit Mappe zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 1939
Große, doppelseitige Pergamenturkunde mit kalligraphischem Text und Hoheitsadler vom 7. Oktober 1942, der Name Enzo Grossi handschriftlich in Goldbuchstaben ausgeführt, darunter Tintenunterschrift von Adolf Hitler. Verleihungsmappe aus rotem Leder mit goldgeprägtem Adler auf der Vorderseite, die Kanten der Mappeninnenseite mit goldenen Zierlinien und Einlage aus Pergament, die Rückseite am unteren Rand mit Goldstempel "Frieda Thiersch", Maße 45 x 36 cm.
Enzo Grossi (São Paulo, Brasilien, 20. April 1908 - Corato, 11. August 1960) war Offizier bei der italienischen Marine Regia Marina. Im zweiten Weltkrieg war er Kommandant der U-Boote Medusa und Barbarigo. Seine erste Patrouille auf der Barbarigo am 22. Oktober 1940 verlief erfolglos. Bei seiner nächsten Patrouille am 23. Januar 1941 traf Grossi auf ein beleuchtetes Schiff, das er dennoch torpedierte und versenkte (es handelte sich um das neutrale spanische Schiff SS Navemar).
Danach wurde Grossi mit seinem U-Boot Barbarigo in brasilianische Gewässer geschickt und verließ Bordeaux am 30. April. Er war verantwortlich für die erste brasilianische Kriegsaktion des Zweiten Weltkriegs: Am 18. Mai 1942 griff er das brasilianische Handelsschiff Comandante Lyra an, ohne es zu versenken, und wurde fünf Tage lang von brasilianischen Luftstreitkräften verfolgt. Dem U-Boot gelang es, zwei Angriffen brasilianischer B-25-Flugzeuge zu entkommen. Am 20. Mai traf Grossi auf den Kreuzer USS Milwaukee und den Zerstörer USS Moffett; er identifizierte die USS Milwaukee fälschlicherweise als Schlachtschiff der Maryland-Klasse und feuerte zwei Torpedos auf den Kreuzer. Die Barbarigo segelte davon, nachdem Grossi und seine Besatzung überzeugt waren, das getroffene und sinkende Schlachtschiff gesehen und gehört zu haben, während das amerikanische Schiff den Angriff nicht einmal bemerkt hatte. Grossi berichtete von dessen Untergang, und trotz der Zweifel und Bedenken des BETASOM-Kommandanten Romolo Polacchini wurde die Aktion in der italienischen und deutschen Presse weithin bekannt gemacht. Grossi wurde mit der Goldmedaille der militärischen Tapferkeit ausgezeichnet und zum Capitano di Fregata (Kommandant) befördert. Auf dem Heimweg griff die Barbarigo am 28. Mai das Schiff Charlbury (4836 BRT) an und versenkte es.
Am 29. August begab sich das U-Boot auf eine Mission an der afrikanischen Küste. In der Nacht des 6. Oktober trafen die Barbarigo und ihr "tapferer" Kapitän auf die Korvette HMS Petunia. Grossi "erkannte" sie als Schlachtschiff der Mississippi-Klasse. Er feuerte vier Torpedos ab und war erneut überzeugt, das feindliche Schlachtschiff erfolgreich versenkt zu haben, während die Petunia unversehrt davongekommen war. Er kehrte in der Nacht vom 29. Oktober in den Hafen zurück. Wieder wurde über Grossis Erfolg weithin berichtet; er wurde zum Capitano di Vascello (Kapitän) befördert und erhielt eine zweite Goldmedaille sowie das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er verließ das U-Boot und wurde der Nachfolger von Polacchini als BETASOM-Kommandant. Nach dem Krieg floh Grossi ins Ausland. Eine erste Untersuchung im Jahr 1949 kam zu dem Schluss, dass Grossi und seine Crew ihrer Einbildungskraft unterlegen waren, woraufhin ihm seine Beförderungen und Auszeichnungen aberkannt wurden. Eine erneute Untersuchung im Jahr 1962 (veranlasst aufgrund von Ungereimtheiten in der ersten Untersuchung, der möglicherweise politische Motive zugrunde lagen) ergab, dass die Besatzung der Barbarigo womöglich in dem Glauben war, einen erfolgreichen Angriff ausgeführt zu haben, sie warf Grossi jedoch vor, sich über die Versenkung der Schiffe nicht vergewissert zu haben, und er erhielt seine Beförderungen und Auszeichnungen nicht wieder zurück.
Die Verleihung des Ritterkreuzes und der Goldmedaille der Militärischen Tapferkeit wurde weithin als einer der bedeutendsten heldenhaften Aktionen im damaligen Italien publiziert. Grossi wurde regelrecht zur Schau gestellt in der Presse (z. B. Deutsche Ukraine-Zeitung Nr. 238 vom 27.10.1942, Völkischer Beobachter, Nr. 281/8.10.1942, S. 1; Nr. 280/7.10.1942, S. 1; MOH-Nachrichten, Nr. 10/15.10.1942, S. 137; Die Kriegsmarine, Nr. 2 111942; Nr. 22/1943) und im Film (Deutsche Wochenschau, Nr. 633/44/1942) und wurde mit zahlreichen Würdenträgern einschließlich Mussolini und Dönitz abgebildet, die ihm den Orden persönlich verliehen. Lediglich 43 Ritterkreuze des Eisernen Kreuzes wurden an Nichtdeutsche verliehen, darunter neun an italienische Staatsbürger.
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Adresse de l'enchère Hermann Historica
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85630 Grasbrunn / München
Allemagne
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