Schwert ''balato (tologu)'' eines hochrangigen Kriegers

Vendu
€ 700
Date de l'enchèreClassic
11.06.2024 09:30UTC +02:00
Auctioneer
Nagel Auktionen GmbH
Lieu de l'événement
Allemagne, Stuttgart
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ID 1218029
Lot 1512 | Schwert ''balato (tologu)'' eines hochrangigen Kriegers
Indonesien, Nias (Süd-), Ono Niha, 19. Jh.
L. 69 - 74 cm
Die Klinge dieses für Nias typischen Schwertes ist leicht einwärts gebogen und schwarz patiniert. Sie verbreitert sich nach vorn und fällt an der breitesten Stelle abrupt in scharfem Bogen ab, die Spitze liegt in der Schneidenlinie. Der Holzgriff mit der langen, geometrisch gravierten Messingtülle hat einen großen Knauf und ist schwarz patiniert. Der Knauf stellt den Kopf des lasara, eines Unterwelt-Fabelwesens im Sinne des singa der Batak, des makkara oder des naga pahóda dar, das mit aufgerissenem Maul und überdimensionierten Reißzähnen versehen ist. Zwischen den mächtigen Kiefern ragt die Zunge heraus. Das Maul verkörpert den Weg in die Unterwelt, aus der der Krieger seine Kraft bezieht. Die Seitenflächen sind geschuppt und nehmen andeutungsweise das Motiv des Knaufs auf. Im Nacken des lasara sitzt oft eine kleine groteske Gestalt, der bekhu, der ursprünglich den Leben nehmenden, initiierten Krieger darstellt. In diesem Fall sind zwei Gesichter erkennbar, die möglicherweise den Krieger und einen genommenen Kopf darstellen. Die Scheide des Schwertes besteht aus dunkel gefärbtem mittelhartem Holz und ist durch zahlreiche flache Messingbänder zusammengehalten. Die Aristokratie von Nias veranschaulicht und dokumentiert ihre Autorität durch den Besitz von Prestigeobjekten aus Metall. Vor allem sind dies goldene Kopfaufsätze und Waffen wie das balato tologu, das Schwert der hochrangigen Krieger, sowie Hals- und Armschmuck. Diese Objekte stellen die Verbindung zu den Ahnen her. Die Konzeption des pusaka, des heiligen Erbstücks, das einen direkten Verweis zur ätherischen Sphäre darstellt, wird hier besonders deutlich. Schmiede in Süd-Nias sind meist Adlige oder stammen von Adligen ab. Der Stahl scheint immer importiert worden zu sein, aber die Klingen wurden lokal gefertigt, und die grundlegenden Techniken des Veredelns durch Raffinieren und Härten waren bekannt. Die Form des Schwertes ist endemisch und unverkennbar, wenn auch sumatranische Einflüsse unverkennbar sind. Weil der Schmied durch das Herstellen von Objekten von Rang direkt in das Gesellschaftssystem eingreift beziehungsweise dieses zementiert, ist sein Gewerbe dem Adel adäquat und seine Arbeit dem Adel verpflichtet. Die Scheiden von bedeutenden süd-niasischen Schwertern sind meist mit Amulettkörben, ragö oder raga ifo boaya, „Gefäß des Krokodils“, versehen. So auch in diesem Fall. Der Korb verleiht dem Schwert eine Seele und schützt den Träger. Die meist aus grobem Rattan geflochtenen Körbe enthalten bisweilen rote Tuchstreifen, Zähne, jimat-Amulettsteine, Figürchen und anderes und sind mit Tierzähnen bedeckt.
Aus einer alten deutschen Privatsammlung, seit den 1950er Jahren gesammelt - Minim. Alters- und Gebrauchsspuren, teils kleine Best.
Adresse de l'enchère Nagel Auktionen GmbH
Neckarstrasse 189 - 191
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Allemagne
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