DANIEL NIKOLAUS CHODOWIECKI (ATTR.) DER ABSCHIED DES JEAN CALAS VON SEINER FAMILIE

Vendu
€ 5 000
Date de l'enchèreClassic
10.09.2022 10:00UTC +02:00
Auctioneer
Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf
Lieu de l'événement
Allemagne, Düsseldorf
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ID 806680
Lot 2498 | DANIEL NIKOLAUS CHODOWIECKI (ATTR.) DER ABSCHIED DES JEAN CALAS VON SEINER FAMILIE
DANIEL NIKOLAUS CHODOWIECKI (ATTR.)
1726 Danzig - 1801 Berlin

DER ABSCHIED DES JEAN CALAS VON SEINER FAMILIE

Öl auf Leinwand (altdoubl.). 48 x 64 cm (R. 71 x 87 cm). Part. Oberflächenverschmutzungen, min. altrest. Rahmen.

Daniel Nikolaus Chodowiecki, geboren in Danzig und gestorben in Berlin (1726-1801) zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstler des 18. Jahrhunderts. Angefangen in der Emailmalerei, etablierte er sich immer mehr zum gefeierten Künstler. Seine Gemälde zeichnen sich durch eine ausgeprägte Binnenzeichnung und Lokalkolorit aus, der durch den sparsamen Einsatz von Licht eine erzählerische und mythische Wirkung erzielt. Gleiches gilt für das Historienbild "Der Abschied des Jean Calas von seiner Familie", mit dem Chodowiecki 1766 seinen großen Durchbruch als Künstler feierte. Erzählt wird die tragische Geschichte des calvinistischen Kaufmann Jean Calas, dessen Sohn sich das Leben nimmt. Durch Gerüchte verbreitet sich die Geschichte, dass Jean selbst seinen Sohn getötet hat, weil er zum Katholizismus konvertieren wollte. Kurz darauf wurde Jean 1762 zum Tode durch das Rad verurteilt. Der Justizirrtum des Jean Calas gilt bis heute als Symbol der parteilichen Ungerechtigkeit. Niemand geringeres als Voltaire setzte sich für die Wiederaufnahme des Verfahrens ein und erreichte, dass Jean Calas postum freigesprochen und seine Familie rehabilitiert wurde. Den Moment des Freispruchs hielt Jean Baptist Delafosse in einem Kupferstich fest. Dieser gelangte nach Berlin, wo Chodowiecki ihn sah, und beschloss den Moment in Öl anzufertigen. Das gezeigte Gemälde ist danach entstanden und bildet das Gegenstück. Im schummerigen Licht wird der emotionale Abschied vom Familienvater Jean Calas gezeigt. Von links treten bereits ein Priester in Begleitung von zwei Wachen und einer weiteren Person in den Raum, um Jean zur Hinrichtung zu führen. Zentrum des Gemäldes ist Jean selbst, der gerade von seinen Fußfesseln befreit wird. Verzweifelt klammert sich seine Familie an den Todgeweihten, dem nur noch wenige Augenblicke bleiben. Rechts ist Madame Calas vor einem aufgeschlagenen Buch auf einem Stuhl zusammengesunken. Liebevoll kümmern sich die Kinder um sie. Durch den reduzierten Einsatz des Lichtes erhält der Moment des Abschieds eine melancholische und ergreifende Atmosphäre. Chodowiecki lädt den Betrachter ein, dem intimen Moment beizuwohnen. Man fiebert mit dem traurigen Schicksal der Familie Calas mit und spürt ihren Schmerz. "Da es mir nicht darum thum war, der französischen Nation ein Kompliment zu machen, sondern nur einen Augenblick zu wählen, der den Anschauer rührt und beym Gedanken des unschuldig geräderten ehrlichen Mannes eine mitleide Thräne ablockt; so wählte ich den, da er nach dem Gerichtsplatz soll geführt werden, und seine Familie ihm Abschied nimmt. Ich führe den Gedanken aus, und hatte das Vergnügen, dass niemand ungerührt davon ging."- Daniel Nikolaus Chodowiecki

Provenienz: Westfälische Privatsammlung.
Adresse de l'enchère Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf
Friedrich-Ebert-Strasse 11+12
40210 Düsseldorf
Allemagne
Aperçu
10.09.2022 – 10.09.2022
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