ID 1517277
Lot 1818 | Karl Schmidt-Rottluff
Valeur estimée
€ 6 500 – 13 000
(1884 Rottluff - 1976 Berlin)
"Diesiger November". Originaltitel
Ausdrucksstarke Landschaftsimpression, die die Stimmung eines diesigen Novembertags vortrefflich einfängt. Durch das meisterliche Zusammenspiel aus reduzierter Formensprache mit kraftvollen Konturen und vertikal und horizontal schraffierten Farbflächen entsteht eine spannungsreiche, aber absolut harmonische Komposition, die durch den Kontrast des überwiegend kalten Kolorits mit vereinzelten warmen Farbtönen exzellent gesteigert wird. Charakteristisches, spätestens 1964 entstandenes Blatt aus dem Spätwerk Schmidt-Rottluffs, das in seiner Formensprache, Farbwahl und ungebrochener Strahlkraft direkt an seine expressionistischen Landschaften der Vorkriegsjahre anknüpft. Zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl, die er während seiner Studienzeit in Dresden kennenlernte, gründet er 1905 die Künstlergemeinschaft "Die Brücke", die bis 1913 besteht. Er beteiligt sich 1910 an der Ausstellung der Neuen Secession in Berlin, 1912 an der zweiten Ausstellung des "Blauen Reiter" in München und an der Sonderbund-Ausstellung in Köln. Ab 1911 in Berlin ansässig tritt Schmidt-Rottluff 1914 der Freien Secession in Berlin bei, wo er seine erste Einzelausstellung erhält. 1915 bis 1918 leistet er Kriegsdienst in Litauen und Russland und verarbeitet seine Erlebnisse später eindrucksvoll in den Holzschnitten der Nachkriegsjahre. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten beginnt auch für Schmidt-Rottluff eine schwierige Zeit. Er zählt - wie die meisten Künstler der Moderne - zu den vom NS-Regime verfemten Künstlern. Bereits 1933 werden seine Werke in Museen beschlagnahmt, einige 1937 als "Entartete Kunst" öffentlich zur Schau gestellt, andere werden zerstört bzw. verbrannt. 1941 folgt schließlich durch den Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste das Berufs- bzw. Malverbot, während sein Berliner Atelier und die darin befindlichen Arbeiten den Bombardierungen der Hauptstadt zum Opfer fallen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Schmidt-Rottluff vollständig rehabilitiert, erfährt höchste Ehrungen und wird 1947 als Professor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1954 lehrt. In den 1960er Jahren lebt der Künstler im Wechsel zwischen Berlin, dem Taunus und der Ostsee und es entstehen neben Stillleben eine Vielzahl an Landschaftsbildern, wobei unmittelbar umgesetzte Papierarbeiten immer mehr in den Vordergrund treten, nicht zuletzt da er 1963 die Ölmalerei gänzlich aufgibt. Mischtechnik (Tusche und Ölkreide)/Papier. L. u. sign.; Verso Werk-Nr. in grün 64/191. 40 cm x 54 cm. Rahmen.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung, Frankfurt am Main.
Das Blatt ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung in Berlin dokumentiert. Wir danken Frau Christiane Remm für die freundlichen Informationen.
Mixed media on paper. Signed. Inscribed with work no. 64/191 on the reverse. The artwork is recorded by the Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung in Berlin.
| Artiste: | Karl Schmidt-Rottluff (1884 - 1976) |
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| Catégorie maison de vente aux enchères: | Peintures |
| Artiste: | Karl Schmidt-Rottluff (1884 - 1976) |
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| Catégorie maison de vente aux enchères: | Peintures |
| Adresse de l'enchère |
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Allemagne | ||||||||||||||
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| Aperçu | |||||||||||||||
| Téléphone | +49 5164 80100 | ||||||||||||||
| Commission | 25.0 | ||||||||||||||
| Conditions d'utilisation | Conditions d'utilisation | ||||||||||||||
| Heures d'ouverture | Heures d'ouverture
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