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Francisco Goya. Die bekleidete Maja, 1800-1805

Das Gemälde "Die bekleidete Maja" von Francisco Goya zeigt eine bezaubernde spanische Bürgerin in provokanter Aufmachung

"Die bekleidete Maja" ist ein Gemälde von Francisco Goya (spanisch: Francisco José de Goya y Lucientes), entstanden zwischen 1800 und 1805. Auf der Leinwand ist eine junge Frau zu sehen, die mit hinter dem Kopf verschränkten Händen auf grünlichen Kissen mit weißer Spitzenverzierung halb liegend abgebildet ist. Das weiche ovale Gesicht, der schelmische Blick dunkler Augen, die zarte Röte auf den Wangen und das neckische Lächeln auf den Lippen erzeugen gemeinsam das Bild einer Frau, die sich ihrer Anziehungskraft bewusst ist und sie gekonnt zu ihren eigenen Interessen einzusetzen weiß. So waren die "majas" - Vertreterinnen einer besonderen Schicht aus den Slums von Madrid, die große Beliebtheit bei spanischen Aristokraten erlangten. Die Bekleidung der Hauptfigur verleiht dem Kunstwerk eine besondere Pikanz. Das Kleid aus feinem silberweißen Stoff, durch einen breiten Gürtel akzentuiert, schmiegt sich an die Figur und zeigt jede Kurve des prachtvollen Körpers, ohne ihn zu verbergen. Die goldene Jacke und die spitzen Schuhe wecken Assoziationen an östlichen Luxus. Die restliche Einrichtung des Raumes wird durch intimes Halbdunkel verhüllt, um den Betrachter nicht von der Frau abzulenken. Dem Künstler gelingt es auf geschickte und inspirierende Weise, die ideale Schönheit der Frau auf der Leinwand darzustellen, verführerisch und frei von Konventionen. Der gekonnte Einsatz von Licht und Schatten verleiht dem Gemälde eine besondere Tiefe und macht das Bild der maja real und greifbar.

Francisco Goya. Die bekleidete Maja, 1800-1805Francisco Goya. Die bekleidete Maja, 1800-1805

  • Titel des Gemäldes: "Die bekleidete Maja" (spanisch: La maja vestida).
  • Künstler: Francisco Goya (1746-1828).
  • Entstehungsjahr: 1800-1805.
  • Größe: 97 x 190 cm.
  • Stil: Romantik.
  • Genre: Porträt.
  • Technik: Öl.
  • Material: Leinwand.
  • Ort: Prado-Museum, Madrid, Spanien.

Francisco Goya ist ein herausragender spanischer Künstler, der von Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts tätig war. Ab 1799 diente er als erster Hofmaler von König Karl IV. und in dieser Zeit entstand das Gemälde "Die bekleidete Maja", das als eine zensiertere Version eines anderen Meisterwerks, "Die nackte Maja", diente. Beide Werke wurden von Manuel Godoy in Auftrag gegeben. Er verbarg die Leinwand hinter einer anständigen Fassade im Genre der Aktmalerei, da das Malen von nackten weiblichen Körpern und der Besitz solcher Bilder zu dieser Zeit strengstens verboten waren.

Francisco Goya. Die nackte Maja, 1797-1800Francisco Goya. Die nackte Maja, 1797-1800

Es gibt mehrere Theorien über die Identität der Frau, die als Modell für diese beiden Gemälde diente. Ursprünglich wurde angenommen, dass Goyas Förderin, die Herzogin von Alba, für ihn posierte. Später entstand die Theorie, dass der Maler Pepita Tudó darstellte, die die Favoritin von Manuel Godoy war und später seine Ehefrau wurde. Einige Kunsthistoriker tendieren dazu zu glauben, dass "Die bekleidete Maja" ein Zusammenschnitt verschiedener Personen ist.

Trotz der Vorsichtsmaßnahmen wurden die Werke von der Spanischen Inquisition entdeckt, beschlagnahmt und zur Aufbewahrung an die Königliche Akademie der Schönen Künste von San Fernando übergeben. Seit 1901 sind sie Teil der Sammlung, die im Prado-Museum in Madrid ausgestellt wird.

"Die bekleidete Maja" von Francisco Goya ist ein Werk, in dem es dem Autor gelungen ist, die Hauptfigur genauso sinnlich und pikant darzustellen wie in der "nackten" Version, während er gleichzeitig alle Anforderungen der Zensur erfüllte.

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