KPM Berlin: Produktion von exquisitem Porzellan mit einer 250-jährigen Geschichte
KPM Berlin (Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin) ist eine renommierte Marke, die seit 1763 existiert. Gegründet wurde sie von König Friedrich II. von Preußen, der eine kleine Berliner Fabrik erwarb, die zwölf Jahre zuvor eröffnet worden war. Seitdem ist das Symbol von KPM Berlin der kobaltblaue königliche Zepter, der Kennern deutschen Porzellans wohlbekannt ist. Der vollständige Name der Manufaktur lautet Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin.
KPM Berlin ist seit über 250 Jahren tätig und befindet sich nach wie vor im historischen Zentrum der Stadt. Die Fabrik ist bekannt für ihre handbemalten Porzellanstücke der Premiumklasse. Es ist eine begehrte Anschaffung für Sammler und Liebhaber feiner Objekte.
Geschichte der Manufaktur KPM Berlin
KPM Berlin hatte einen Vorläufer - ein Unternehmen, das 1751 von Wilhelm Caspar Wegely gegründet wurde. Der Siebenjährige Krieg, der fast ganz Europa und viele andere Länder erfasste, führte zur Schließung der Fabrik. Dieser Großkonflikt betraf die kolonialen Interessen der großen europäischen Mächte. Preußen gehörte zur Koalition der Sieger und festigte seinen Status als eine der führenden europäischen Nationen, war jedoch stark erschöpft.
Am Ende des Krieges wurde versucht, das Unternehmen durch den Händler Johann Ernst Gotzkowsky wiederzubeleben. Er erwarb die überlebende Ausrüstung und Produktionsgeheimnisse, stellte erfahrene Künstler und Töpfer ein, von denen viele zuvor in der Meißner Manufaktur gearbeitet hatten. Sie produzierten Porzellan von außergewöhnlicher künstlerischer und technischer Qualität. Allerdings führte die Wirtschaftskrise von 1763 Gotzkowsky in den Bankrott.
Friedrich II beschloss, die Leitung der Manufaktur zu übernehmen und kaufte sie auf. Um den Erfolg des Unternehmens zu gewährleisten, verbot der König den Import ausländischer Porzellane und begann selbst regelmäßig luxuriöses Geschirr zu bestellen. Über 20 Services wurden für ihn angefertigt, viele davon mit mehr als 450 Stücken. Das Geschirr wurde im Rokoko-Stil dekoriert, wobei die Designs oft an das Interieur bestimmter Schlösser angepasst wurden. 1772 erhielt Katharina II. ein Dessertservice als Geschenk, das in dieser Fabrik hergestellt wurde.
Mit der Beteiligung des Königs entwickelte sich die Produktion ständig weiter und wurde komplexer. Im Jahr 1784, nach vier Jahren Arbeit, wurde ein besonderer blauer Farbton namens "Bleu Morant" entwickelt. 1790 wurde auf Bestellung des Herzogs von Kurland ein luxuriöses Service namens "Kurland" im neoklassizistischen Stil geschaffen. Die Form mit eckigen Griffen wurde sehr populär und wird bis heute produziert. Ein paar Jahre später wurde die erste Dampfmaschine des Landes in den Produktionsprozess integriert.
Im 18. Jahrhundert setzte KPM Berlin die Produktion von Artikeln von hervorragender Qualität fort, darunter dekorativ bemalte Teller, Teesets, Vasen und Figuren. Neue Farben auf Basis von Chromoxid und Iridium wurden eingeführt. Die Palette wurde so vielfältig, dass die Bemalung mit der Ölmalerei konkurrieren konnte. Erwähnenswert sind das Teeservice für Josephine Bonaparte mit einem floralen Muster und Geschenk-Services für Kommandeure, die gegen Napoleon kämpften.
Im Jahr 1871 wurde die Fabrik modernisiert und mit neuen Brennöfen ausgestattet, die über 90 Jahre lang in Betrieb waren. Am Ende des 18. Jahrhunderts trug Hermann Seger maßgeblich zur Entwicklung der Manufaktur bei. Unter seiner Leitung wurde ein Forschungslabor eingerichtet und neue Arten von Glasur und Weichporzellan entwickelt. Der Jugendstil war in den Designs prominent vertreten. Ein bemerkenswertes Meisterwerk aus dieser Ära war das Geschirr Ceres, das im Jahr 1912 kreiert wurde.
KPM Berlin: 20. Jahrhundert und Gegenwart
Bis 1918 blieb die Produktion königlicher Besitz, danach ging sie in Staatsbesitz über. Sie wurde in Staatliche Porzellan-Manufaktur umbenannt, wobei die Marke KPM beibehalten wurde. In künstlerischer Hinsicht wurde der Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Zusammenarbeit mit Bauhaus-Künstlern geprägt, die 1931 den "Urbino"-Service schufen. Er erhielt den Grand Prix auf der Weltausstellung in Paris. Es ist eine wahre Hymne an die Funktionalität. Zum Beispiel verwandelt sich der umgedrehte Deckel einer Suppenterrine in eine Vase.
Ende der 1930er Jahre wurde anlässlich des 175. Jahrestages die Form Arkadia entwickelt. Sie war mit Szenen aus der griechischen Mythologie oder Bildern von Wiesenblumen verziert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion in eine andere Stadt verlegt, kehrte aber 1956 an ihren ursprünglichen Standort zurück. 1988 feierte sie ihr 225-jähriges Jubiläum und erhielt erneut den Namen Königliche Porzellan-Manufaktur.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Fabrik renoviert und erhielt den Status eines Kulturdenkmals. Derzeit arbeiten dort 170 Handwerker und setzen die Herstellung von Porzellan im Luxussegment fort. Dies umfasst die feinsten Stücke, die im Laufe der Geschichte der Manufaktur entworfen wurden. Man kann Geschirr in den Stilen Rokoko, Neoklassizismus, Moderne und Postmoderne kaufen. Im Jahr 2013, anlässlich ihres 250. Jubiläums, entstanden neue Designs: Kurland Blanc Nouveau und Kurland Royal Noir.
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