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Rembrandt. Das Gemälde Die Judenbraut, 1665

Das Gemälde "Die Judenbraut" von Rembrandt ist eines der letzten Werke des niederländischen Meisters

"Die Judenbraut" ist ein Gemälde, das von Rembrandt Harmenszoon van Rijn im Jahr 1665 geschaffen wurde. Das dargestellte Paar auf der Leinwand fesselt mit ihrem verliebten Blick und ihrer zärtlichen Zuneigung zueinander. Der Mann umarmt die Frau sanft mit einer Hand und legt die andere auf ihre Brust. Die Finger der Frau berühren die Handfläche ihres Begleiters. Ihre Köpfe sind zueinander gewandt, aber ihre Blicke scheinen nach innen gerichtet zu sein, als ob sie ganz in ihren eigenen Emotionen versunken wären. Der Mann lächelt verträumt, während die Frau ernst wirkt, ihre Wangen erröten vor einer zarten Schüchternheit. Die Charaktere strahlen Reinheit und Unschuld aus. Der Künstler widmet besondere Aufmerksamkeit ihrer Kleidung und zeichnet akribisch luxuriöse Gewänder in seinem charakteristischen Stil. Dichte, schimmernde Farbtöne der Gewänder und Accessoires werden mit einem Spachtel aufgetragen, während die städtische Landschaft im Hintergrund halb im Dunkeln bleibt. Diese Technik verstärkt den Eindruck von Volumen und Lebendigkeit, als stünde das Paar neben dem Betrachter. Die Kombination aus Rot, Gold und Schwarz verleiht dem Kunstwerk Lebendigkeit, während die reliefartigen Pinselstriche und schimmernden Töne eine romantische und etwas intime Atmosphäre schaffen.

Rembrandt. Das Gemälde Die Judenbraut, 1665Rembrandt. Das Gemälde Die Judenbraut, 1665

  • Titel des Gemäldes: "Die Judenbraut" (niederländisch: Het Joodse Bruidje).
  • Künstler: Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669).
  • Entstehungsjahr: 1665.
  • Größe: 121,5 × 166,5 cm.
  • Stil: Barock.
  • Genre: Porträt.
  • Technik: Öl.
  • Material: Leinwand.
  • Ort: Rijksmuseum, Amsterdam, Niederlande.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn ist ein herausragender Vertreter des Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert. Im Laufe seines Lebens schuf er zahlreiche Werke und widmete sich in seinen späteren Jahren Themen, die die Tiefe menschlicher Emotionen in verschiedenen Lebensphasen erforschen. Es war in dieser Zeit, als er "Die Judenbraut" malte.

Das Meisterwerk erhielt seinen Namen im 19. Jahrhundert durch einen niederländischen Sammler, der fälschlicherweise annahm, dass das Gemälde ein Mädchen zeige, das am Tag ihrer Hochzeit von ihrem Vater einen kostbaren Halsreif erhält. Experten sind jedoch heute eher der Meinung, dass Rembrandt ein verliebtes Paar oder einen Ehemann mit seiner Ehefrau darstellte. Ihre Umarmung erscheint zu zärtlich und intim, und ihre gefalteten Hände und geneigten Köpfe deuten auf eine Ehe hin, die von Liebe und Fürsorge erfüllt ist.

Nach einer Theorie porträtierte der Künstler die biblischen Figuren Isaak und Rebekka, während eine andere besagt, dass er seinen Sohn Titus und dessen Ehefrau darstellte. Die Untersuchung des Gemäldes mit Röntgenstrahlen zeigte das Vorhandensein zusätzlicher Elemente, die der Künstler später aus der Komposition entfernte. In der ursprünglichen Version hielt die Frau einen Korb mit Blumen in der Hand.

Das Gemälde "Die Judenbraut" von Rembrandt van Rijn ist ein lyrisches Werk, das von Liebe und Zärtlichkeit erfüllt ist und den Betrachter nicht nur durch die Diskrepanz zwischen dem Titel und dem Motiv, sondern auch durch einen Hauch romantischer Geheimnisse um das junge Paar fesselt.

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