Porzellanmanufaktur Wallendorfer - ein Hersteller mit einer 250-jährigen Geschichte
Wallendorfer Porzellan wird in einer der ältesten Porzellanmanufakturen Deutschlands hergestellt, die sich in der thüringischen Stadt Lichte befindet. Im Gegensatz zu vielen bekannten Keramikherstellern des 18. und 19. Jahrhunderts wird Wallendorfer Porzellan bis heute produziert. Die Unternehmensleitung bewahrt Traditionen und hütet das alte Porzellanrezept als strenges Geheimnis. Das Sortiment der Manufaktur umfasst exquisites Tafelgeschirr und dekorative Gegenstände aus Hart-, Biskuit- und Knochenporzellan. Das Firmenlogo zeigt einen grünen oder blauen Buchstaben "W", dessen Gestaltung sich im Laufe verschiedener Perioden verändert hat. Seit 2006 wird es von einer Krone und dem Gründungsjahr begleitet.
Geschichte des Wallendorfer Porzellans
Die Herstellung von Wallendorfer Porzellan geht auf den wohlhabenden Unternehmer Johann Wolfgang Hamann zurück, der das Unternehmen in Thüringen gründete. Er schloss sich mit der Familie Greiner zusammen, die die Geheimnisse der Porzellanherstellung kannte, und lud später den Meisterhandwerker Johann Georg Dümmler ein. Um die Produktion zu starten, beantragte Hamann 1761 eine Lizenz beim Herzog von Sachsen-Coburg, doch der erste Versuch war erfolglos. Sein Konkurrent Heinrich Macheleid schaffte es, ein ähnliches Dokument drei Tage zuvor zu erhalten.
Trotzdem kam Wallendorfer Porzellan einige Jahre später zur Existenz. Trotz des anfänglichen Rückschlags setzte der Unternehmer seine Bemühungen fort und begann mit dem Bau der Fabrik. 1764 erhielt er die erforderliche Lizenz. Im 20. Jahrhundert, als der Jahrestag der Manufaktur näher rückte, kam es zu einer Auseinandersetzung über das Gründungsjahr. Eine Sonderkommission entschied, dass der illegale Zeitraum nicht berücksichtigt werden sollte, und seitdem zeigt das Fabriksignet das Jahr 1764.
In den ersten 15 Jahren war das Porzellan aufgrund der Eigenschaften der lokalen Rohstoffe nicht einheitlich und hatte einen grauen Farbton. Ab 1780 wechselte die Fabrik zum tschechischen Kaolin. Ein Experte schrieb, dass das Wallendorfer Porzellan nach dieser Änderung strahlend weiß, rein und so hart wurde, dass beim Reiben gegen Stahl Funken sprühten. Die Qualität war so hoch, dass die Fabrik ihre Tafelware für einige Zeit als Produkte der berühmten Meissener Manufaktur ausgab.
Die Familie Hamann besaß die Fabrik bis 1833 und produzierte hoch angesehene Porzellanartikel in ganz Europa. Danach wechselte die Fabrik mehrmals den Besitzer. Die Firma Kampf & Heubach AG spielte eine bedeutende Rolle in ihrer Geschichte und konzentrierte sich auf die Herstellung dekorativer Figurinen. Diese Figuren waren sehr gefragt, aber der Erste Weltkrieg führte zur Schließung des Unternehmens.
Der nächste Besitzer war die Porzellanfabrik Fraureuth, die 1926 Konkurs ging. Ihr künstlerischer Leiter, Heinz Schaubach, konnte die Formen und Ausrüstungen erwerben. Zusammen mit anderen ehemaligen Mitarbeitern gründete er das Unternehmen Schaubach Kunst. Sein Geschirr, Vasen, dekorative Teller und Figürchen sind weltweit bekannt. Die Produktion kam während des Zweiten Weltkriegs zum Erliegen und wurde 1953 von der Regierung der DDR enteignet, was das Produktsortiment erheblich reduzierte.
In den 1970er Jahren beschloss die Unternehmensführung, die Produktion von Gegenständen wieder aufzunehmen, die der Manufaktur in der Vergangenheit Ruhm eingebracht hatten. Während des Krieges gingen viele Dokumente und Formen verloren, sodass Geschirr und Figürchen anhand von Mustern aus Museumssammlungen und privaten Sammlungen nachgebildet wurden.
Heutzutage wird das Wallendorfer Porzellan wie in der Vergangenheit von Hand bemalt. Die Produktion von Knochenporzellan begann im Jahr 2006. Antike Produkte der Manufaktur sind in der Eremitage, dem British Museum, dem Metropolitan Museum of Art in New York und anderen großen Sammlungen auf der ganzen Welt ausgestellt.
Wofür ist das Wallendorfer Porzellan bekannt?
Seit ihrer Gründung stellt die Manufaktur exquisites Tee-, Kaffee- und Schokoladengeschirr her. Zwanzig Jahre später wurden dekorative Figürchen dem Sortiment hinzugefügt. Diese Richtungen sind nach wie vor führend in der Produktion. Hier sind einige bekannte Beispiele für Wallendorfer Porzellan:
- "Ostfriesische Rose". Diese Serie zeichnet sich durch ein charakteristisches Blumenmuster aus, das typisch für Ostfriesland ist. Die Region ist für ihre Teetraditionen bekannt.
- "Blauer Drezmer". Das Service wird nach traditionellen Techniken hergestellt und von Hand bemalt. Es ist auch in Rot erhältlich.
- "Bianca Hamann". Dieses Design wurde 1820 von einer Künstlerin entwickelt, die die Nichte des Fabrikbesitzers war. Damals hieß das Service "Weinblätter" und trägt heute den Namen der Autorin.
- "Alt Wallendorf". Diese elegante Serie wird seit 1989 produziert und wurde anlässlich des 225. Jubiläums der Manufaktur eingeführt.
- Handbemalte weiße und Figuren. Die Skulpturen aus dieser Manufaktur zeichnen sich durch Anmut und Eleganz aus. Besonders beliebt sind Balletttänzerinnen und Tiere.
Kauf von Wallendorfer Porzellan
Wallendorfer Porzellan ist nicht so berühmt wie Meissener oder Nymphenburger Porzellan, aber es ist ebenso bekannt für seine Qualität und Schönheit. Produkte dieser Manufaktur sind auf dem Antiquitätenmarkt sehr geschätzt. Skulpturen, Vasen und Geschirr aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind recht häufig im Verkauf erhältlich. Wallendorfer Porzellan wird jede Sammlung verschönern.
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