Brauner, Victor (1903 Piatra Neamt/ Rumänien - 1966 Paris). Le poète et la lune

Лот 7
29.11.2017 12:00UTC +01:00
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€ 80 000
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
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ID 19692
Лот 7 | Brauner, Victor (1903 Piatra Neamt/ Rumänien - 1966 Paris). Le poète et la lune
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€ 80 000
Nach 1945. Öl und Wachs auf Leinwand. 65 x 50cm. Monogrammiert unten rechts: V.B. Betitelt auf dem Rahmen: Le poète et la lune. Künstlerrahmen.
Zu diesem Werk liegt eine schriftliche Stellungnahme von Prof. Dr. Paul Rezeanu, Craiova, Rumänien, vor. Zudem liegt ein Analysebericht von Gilles Perrault des Laboratoire d'Analyses d'Objects d'Art, Paris, vom 25. Juli 2011 vor.

Provenienz:
Privatsammlung Frankreich

Ausstellungen:
Musée Départemental Georges de la Tour, Vic-sur-Seille 2017

Literatur:
Ausst.-Kat. Catalogue des peintures et de l'exposition Autour de Brancusi, Musée Départemental Georges de la Tour, Vic-sur-Seille 2017, o.S. mit Abb

Der in Rumänien geborene Künstler Victor Brauner gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Schon früh entwickelte, der aus jüdischem Elternhaus stammende, Brauner ein großes Interesse für die Zoologie, welche in späteren Jahren zu einem Kernelement seiner Malerei werden soll. Sein Vater war zudem Anhänger des Spiritismus und schon in jungen Jahren wohnt Brauner dem von seinem Vater organisierten spirituellen Sitzungen bei.
Nach dem Studium der Malerei an der Universitatea Nationala de Arte in Bukarest 1921 widmet er sich ab 1924 dem Dadaismus und verlegte die Zeitschrift 75HP, in welcher er auch eigene Manifeste veröffentlichte. Nach Begegnungen mit der Elite der Moderne in Bukarest und während einem Aufenthalt in Paris von 1925 bis 1927, emigriert Brauner 1930 dauerhaft nach Paris, wo er sich der Surrealistengruppe um Andre Breton und Yves Tanguy anschließt und Teil der bedeutenden Gemeinde von Pariser Exil-Rumänen um Constantin Brancusi wird. Während der Besetzung der Nazis in Frankreich flieht Brauner aus Paris und entzieht sich auf seiner Flucht durch einen gefälschten französischen Pass den Fängen der Besatzer. Von den Pyrenäen aus zieht es ihn in die Schweiz, wo er, da er nicht über viele Malmaterialien verfügt, mit Kerzenwachs malt sowie eine eigene Graffito-Technik entwickelt. Während seiner Flucht hält er stetigen Kontakt zu den in Marseille niedergelassenen Surrealisten, wo er 1941 eintraf und schwer krank ins Klinikum kam.
Obwohl Brauner nach dem Krieg in Frankreich bleibt und in der Normandie und in Paris lebt, wo er 1966 auch stirbt, ist sein Oeuvre durchgehend geprägt von dem von seinem Vater mitgegebenem Zauber sowie von Erinnerungen und Interessen seiner Kindheit in Rumänien. Die bizarren Mischwesen und Tiere sowie sein abstrakter Symbolismus und die kubistisch anmutenden Kompositionen scheinen für Unbefangene obskur, sind aber dennoch entzifferbar, da sie in ihrer Vieldeutigkeit den Abgründen der menschlichen Seele entspringen. Brauner selber über sein Werk: "Jedes Gemälde das ich mache projektiert die tiefsten Quellen meiner Besorgnis". So werden seine Bilder auch als karikaturistische Satire an die Bourgeoisie gesehen, welche das gehobene sorgenfreie Leben führt. Als wertender Blick gegenüber dem Betrachter, als Eintritt in die surreale Welt und das Bewusstsein seiner naiven Charaktere oder als Symbol für die Konzentration und Spannung zwischen den Elementen, ist das Thema des Auges, wie auch in dem Gemälde "Le poète et la lune", durchgehend omnipräsent in Brauners Werk. Schon früh malt Brauner einige deformierte Personen sowie 1931 ein expressives Selbstporträt mit verlorenem Auge. Als hätte er es vorhergesehen verlor er 1938, in einer gewaltsameren Auseinandersetzung mit dem Surrealisten Oscar Domínguez, tatsächlich sein linkes Auge. Nach dem Krieg enthielten seine Werke zudem Elemente in Formen und Symbolen von ägyptischen Hieroglyphen, Tarot Karten und antiken mexikanischen Kodizes.
Obwohl sein Werk vor dem Krieg nie bedeutende Aufmerksamkeit gewinnen konnte, scheint es in der Nachkriegszeit aktueller denn je und so folgen Teilnahmen an der Biennale in Venedig und der Documenta sowie eine Einzelausstellung in der bedeutenden Boyle Gallery in New York. Seine auch in schwierigen und erfolglosen Zeiten durchgehende Hingabe zur Malerei kann auch seinem Credo, welches auf seinem Grabstein auf dem Friedhof von Montmartre eingemeißelt ist, entnommen werden: "Für mich bedeutet malen - Leben, das wahre Leben, mein Leben". Heute sind Brauners Werke unter anderem im Museum of Modern Art New York, der PeGelbgoldy GuGelbgoldenheim Collection sowie sehr prominent im Musée National d'Art Moderne Paris als auch im Musée d'Art Moderne et Contemporain Straßburg vertreten
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24.11.2017 – 27.11.2017
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