Corrodi, Hermann (1844 Frascati - 1905 Rom). Tiberlandschaft mit antiken Ruinen

Лот 995
17.05.2018 17:00UTC +01:00
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ID 68298
Лот 995 | Corrodi, Hermann (1844 Frascati - 1905 Rom). Tiberlandschaft mit antiken Ruinen
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€ 5 000 – 7 000
Abenstimmung. Öl auf Leinwand. 62 x 115cm. Signiert unten links: H. Corrodi. Rahmen.
Einführende Inforamtionen zu Hermann Corrodi

Verglichen mit anderen Künstlern seiner Zeit, hatte Hermann Corrodi einen privilegierten Start ins Leben mit einer vorgezeichneten Künstlerlaufbahn. Als Sohn des schweizer Malers Salomon Corrodi in Rom geboren, erhielt er, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Arnold eine Ausbildung in Genf, unter anderem bei dem Landschaftsmaler Alexandre Calame. Die Brüder Corrodi waren eng miteinander verbunden, bereisten gemeinsam Europa und kehrten 1866 nach Rom zurück. Ihr Vater war dort ein einflussreicher und bestens vernetzter Maler mit Beziehungen zur hohen europäischen Aristokratie, sein Haus ein Treffpunkt der römischen Gesellschaft, wovon auch die Söhne profitieren sollten.

Hermann und Arnold Corrodi studierten an der Accademia di San Luca wobei sich Hermann wie sein Vater der Landschaftsmalerei widmete während der jüngere Bruder vermehrt Historien- und Genrethemen darstellte. Reisen und Studienaufenthalte führten Hermann Corrodi in den 70er Jahren nach Paris, London, wo er Kontakte zum englischen Hof knüpft und Wien, wo eines seiner Gemälde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Der frühe Tod seines Bruders 1874 stürzte Hermann Corrodi in eine tiefe Krise, die er nur langsam überwinden konnte.
Er reiste weiter viel durch Europa. Seinen Hauptwohnsitz behielt er in Rom, hier war er Professor und Mitglied der Accademia di San Luca. Aber auch Bad Homburg und Baden-Baden wählte er wiederholt für lange Aufenthalte und reiste mehrfach nach London. Dies waren Orte, an denen er seine guten Kontakte zum Hochadel pflegen konnte und eine feste Abnehmerschaft für seine so qualitätvollen, mit souveränen Licht- und Farbeffekten beeindruckenden Landschaftsbilder hatte. Er war in den höchsten Kreisen so etabliert, dass er der englischen Prinzessin Alexandra Zeichenunterricht gab.

Eine Mode der Zeit fiel mit Corrodis Reisefreude zusammen: der Orientalismus.
Wiederholt bereiste der Maler den vorderen Orient. Ägypten, Syrien, die Türkei, Zypern und Palästina waren seine Ziele und er wurde in ganz Europa als glänzender Schilderer des exotischen Volkslebens gerühmt. Werke Corrodis finden sich bis heute in allen wichtigen Gemäldesammlungen und Museen.

Das hier angebotene Gemälde zeigt ein häufig, nicht nur von Corrodi gewähltes Motiv in Rom: Der Tiber mit Blick auf Engelsburg und Engelsbrücke. Hinter dem in der Ferne liegenden Petersdom geht die Sonne allmählich unter. Im Vordergrund verrichten Fischer und Waschfrauen die letzten Tätigkeiten des Tages.
Eine zweite, etwas größere Version dieses Bildes befindet sich in der Münchener Neuen Pinakothek.
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