Dreiteiliger "Persischer" Vasensatz mit "fleurs en terrasse"-Dekor, KPM Berlin, 1837 - 1844, Modell von Karl Friedrich Schinkel, 1823

Лот 8
23.06.2021 15:00UTC +01:00
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€ 140 000
AuctioneerKunstauktionshaus Neumeister
Место проведенияГермания, München
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ID 574168
Лот 8 | Dreiteiliger "Persischer" Vasensatz mit "fleurs en terrasse"-Dekor, KPM Berlin, 1837 - 1844, Modell von Karl Friedrich Schinkel, 1823
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€ 140 000 – 160 000
Porzellan. Polychrome Aufglasurmalerei. Reicher, teilweise radierter bzw. mattierter Golddekor. Aus drei Teilen verschraubte Balusterformen im orientalischen Stil. Blaue Szeptermarke über KPM, rote Malereimarke, große Vase mit Malermonogramm "E. F." in Blau, Modell-Nr. 1556 und 1557. Restaurierung., min. berieben. H. 72 cm und 68 cm. Mit ihrer "persischen" Form stellen die Vasen eine sehr frühe und seltene eklektizistische Variante innerhalb des vorherrschenden Klassizismus in Preußen dar. Vor genau 200 Jahren, 1821, fand anlässlich eines Besuches des russischen Großfürstenpaares in Berlin das prachtvolle, große Hoffest "Lalla Rookh" statt. Die Großfürstin, eine geborene Prinzessin Charlotte von Preußen, war die älteste Tochter Friedrich Wilhelms III. und der legendären Königin Luise. Seit ihrer Hochzeit 1817 mit Nikolaus Pawlowitsch, dem Großfürsten von Russland, trug sie den russischen Namen Alexandra Feodorowna. Nach dem Tod des Zaren Alexander I. im Jahre 1825 folgte ihm Nikolaus als Kaiser Nikolaus I. auf den Thron nach und erstmals wurde eine Preußin Kaiserin von Russland. Das Motto des Festes Lalla Rookh folgte einer literarischen Vorlage. 1817 veröffentlichte Thomas Moore ein am persischen Hof in Indien spielendes Gedicht, die orientalische Romanze "Lalla Rookh". Der Titel ist dem Namen der Heldin, einer fiktiven Tochter des Großmoguls Aurangzeb, aus dem 17. Jahrhundert entlehnt. Der Kosename Lalla Rookh oder Lala-Rukh steht für "Tulpe" oder auch "rosige Wange/Gesicht" und wurde häufig in der persischen Dichtkunst verwendet. Im Nachklang dieses Hoffestes entwarf 1823 der berühmte preußische Architekt und Entwerfer für Kunsthandwerk, Karl Friedrich Schinkel, diesen Vasensatz im Auftrag des preußischen Hofes. Ein Jahr später, 1824, wurde der Entwurf von der Königlichen Porzellanmanufaktur, der KPM Berlin, zum ersten Mal für König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ausgeführt. Diese Ausführung war bemalt mit Szenen aus Lalla Rookh mit den Darstellern in historischen Kostümen, - daher leitet sich auch der Name "Persische Vasen" ab. Ein weiterer Dreiersatz mit Szenen aus "Lalla Rookh" wurde 1843 ausgeführt und als Erinnerung an das Hoffest dem russischen Zarenpaar geschenkt. Er befindet sich heute in der Eremitage in St. Petersburg. Dem Kontobuch des Königs Friedrich Wilhelms III. und (seit 1840) Friedrich Wilhelms IV., dass sich im KPM-Archiv der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) Berlin-Brandenburg in Potsdam befindet, ist mit Eintrag vom 15. Februar 1846 zu entnehmen, dass ein weiterer Vasensatz für Herzog Ernst II. zu Sachsen-Coburg und Gotha in Auftrag gegeben wurde. Belegt ist zudem eine aquarellierte Entwurfszeichnung Schinkels in gleicher Form, aber mit abgewandelter Dekorvariante, bezeichnet als "Geschenk des Herren Geheimen Ober Bergrath Frick" von 1847, die in der Vorbildersammlung der Staatlichen Porzellan Manufaktur Berlin aufbewahrt wird. Ferner befinden sich im Topkapi Museum in Istanbul zwei KPM Einzelvasen der großen Form, wovon eine mit einer der vorliegenden Vasen vergleichbaren Blumenmalerei versehen ist und auf der Weltausstellung in London 1851 wurde eine große einzelne "Persische" Vase der KPM Berlin präsentiert. Vgl. Köllmann, Erich, Berliner Porzellan. Braunschweig 1966, Taf. 215. - Ouvrier-Böttcher, Marianne, Die Arbeiten der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin zwischen 1835 und 1890, Philosophische Dissertation TU-Berlin 1982, S. 63, 65, 100, Abbildung S. 21.- Official Description and Illustrated Catalogue of the Great Exhibition, London 1851, Abbildung 201.
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17.06.2021 – 26.06.2021
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