Henricus de Segusio, genannt Hostiensis.

Лот 200
03.07.2024 10:00UTC +01:00
Classic
Стартовая цена
€ 5 500
AuctioneerAuktionshaus Kiefer
Место проведенияГермания, Pforzheim
Комиссия1. Nicht gekennzeichnte Nrn.: Aufgeld 23 zzgl. 7 Mwst;
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ID 1253838
Лот 200 | Henricus de Segusio, genannt Hostiensis.
Оценочная стоимость
€ 5 500 – 8 000
[Summa Hostiensis super Decretalibus, Teile III und IV (von V Teilen) in einem Band]. (Auf dem letzten Blatt:) Augsburg, Ludwig Hohenwang, ohne Datum (= 1477). Fol. Gotische Type für den Text, mit römischen Initialen, 33 Zeilen. 459 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Bl.; ohne Lagenzählung; das erste Blatt weiss, 287 bedruckte, unnumerierte Blätter, 1 weisses Blatt, 170 bedruckte, unnumerierte Blätter; ohne das letzte [460.] weisse Blatt). Mit zwei Textholzschnitten. Guter zeitgenössischer Lederband auf drei Bünden und über dicken Holzdeckeln, Rücken mit Streicheisen-Gitterwerk, die Deckel Streicheisenfileten und Einzelstempeln (Lamm Gottes, florale Stempel), der Seitenschnitt mit zwei mit Farben gemalten Wappen. (Berieben; ohne die alten Messingschliessen; Kapitale ausgerissen; Fehlstelle im Bezug des Rückdeckels). ISTC ih00043000. GKW 12232. BMC II 359 (IB 6164). Goff H-43 (5 Exemplare, davon 4 inkomplett). Nicht bei Schreiber. Zweite Ausgabe von Henricus de Segusios "Summa", die erste nördlich der Alpen gedruckte; zuvor 1473 in Rom erschienen. Heinrich aus Susa, der wohl aus der Familie Bartolomei stammte, ist einer der bedeutendsten Kanoniker des 13. Jh. Er wurde um 1200 im piemontesischen Susa geboren. Nach seiner Ausbilung zum Juristen an der Universität von Bologna, unterrichtete er an der Sorbonne und später in England. König Heinrich III bediente sich seiner Dienste für eine diplomatische Mission bei Papst Innozenz IV. Später wurde er Bischof von Sisteron (1244) und Erzbischof von Embrun in den französischen Alpen (1250); 1262 wurde er zum Kardinal von ostia und Velletri erhoben, daher rührt sein Beiname "Hostiensis". - Seine "Summa super titulis Decretalium" schrieb er zwischen 1250 und 1261, also während seiner Zeit in Embrun. Sie trug ihm den Ehrentitel "Monarcha juris, lumen lucidissimum Decretorum" ein. Die "Summa" wurde auch als "Summa aurea" bezeichnet. Sie blieb bis wqeit ins 17..Jh,. populär wegen ihrer Brauchbarkeit. Im 15. Jh. erschienen nach der Römer Erstausgabe und der vorliegenden Zweitausgabe noch fünf weitere Ausgabe: eine in Strassburg (1478-79) und vier in Venedig (1480-1498). Die beiden Holzschnitte - sie zählen zu den frühesten Augsburger Buchholzschnitten - zeigen beide Stammbäume, der erste zeigt die "Namensschilder" auf eine gekrönte Frauenfigur montiert, der zweite ist als wirklicher Baum gestaltet, an dessen Fuss ein Menschenpaarsich trifft. Ausgezeichneter Druck aus einer der seltensten frühen Augsburger Pressen. Ludwig Hohenwang betrieb seine Druckerei in Augsburg einzig in den Jahren 1476-1478, wobei er die meisten seiner wenigen Drucke nicht datierte. - Komplette Exemplare mit allen fünf Teilen haben sich nur sehr wenige erhalten, die meisten bekannten Exemplare sind wie vorliegendes Teilexemplare. ISTC verzeichnet Alles in Allem nur 57 Exemplare, von denen die meisten unvollständig sind. Im Handel kann ich nur drei Exemplarer nachweisen: ein vollständiges im Katalog 40 von Jacques Rosenthal in München (1904), ein unvollständiges (Teile II-V) in den Katalogen 209 (1927) resp. 220 (1929) von Gilhofer und Ranschburg in Wien, sowie ein unvollständiges Exemplar bei Sotheby's (1929, nur Teil I). Sehr breitrandiges Exemplar. Einige wenig störende Wurmlöcher- und Wurmspuren am Oberrand beinahe durch den ganzen Band, am Unterrand durch die letzten ca. 50 Blätter. Feuchtigkeitsspur am Oberrand in zwei Dritteln des Bandes. Trotz einiger Schäden ausgezeichnetes Exemplar, in seinem ersten Einband und mit schöner Schnittbemalung.
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