Hesse, Hermann

Лот 3370
20.11.2021 14:00UTC +01:00
Classic
Продан
€ 11 000
AuctioneerAuktionshaus Kaupp GmbH
Место проведенияГермания, Sulzburg
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ID 657797
Лот 3370 | Hesse, Hermann
Hesse, Hermann
1877 Calw - 1962 Montagnola.
«Frau Moilliet zur Weihnacht 1918».
Eigenhändiges Gedichts-Manuskript bzw. Gedichts-Typoskript mit Signatur und Dedikation an Marguerite Moilliet, Weihnachten 1918. Zehn maschinengeschriebene Gedichte auf elf Bögen Ingrespapier von Arches (Wasserzeichen). Mit elf aquarellierten Federzeichnungen, Blumenstillleben, Landschaften, Gebäude und ein Interieur darstellend, sowie jeweils mit handschriftlicher Titelbezeichnung der Gedichte. Die Gedichte tragen folgende Titel: «Auch die Blumen», «Schicksalstage», «Sommernacht», «Landschaft», «An die Freunde in schwerer Zeit», «Wanderung», «Abends», «Einsamer Abend», «Bruder Tod», «Der Klang».
H. 24, B. 16 cm. Zeitgenössischer Papiereinband.
Hermann Hesse, der während bzw. unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs in der deutschen Botschaft in Bern die «Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene» leitete, litt im Winter 1918/19 unter akuter Geldnot und schuf daher mehrere individuell mit eigenhändigen Zeichnungen gestaltete Gedichtmanuskripte, die er an «Freunde und Sammler von schönen Büchern und Seltenheiten etc.» verkaufte. In einem Brief an den Maler Cuno Amiet (1868 - 1961) schildert er diese herbe Zeit, die nicht nur von finanziellen Sorgen, sondern auch von dem schweren Nervenleiden seiner Frau geprägt war. Im Laufe des Jahres 1919 fand er im Tessin in malerischer Umgebung eine neue Heimat.
Wissenschaftliche Durchsicht: Das vorliegende Manuskript wurde im Sommer 2008 für mehrere Wochen im Deutschen Literaturarchiv Marbach zu Forschungszwecken aufbewahrt.
Provenienz: Geschenk des Schriftstellers 1918 an Marguerite Moilliet, Schwägerin des Malers Louis Moilliet (1880 - 1962); durch Erbfolge übergegangen in Privatbesitz Müllheim.
Der Schweizer Maler und Glasmaler Louis Moilliet, ein Vertreter des Orphismus, besuchte im Sommer 1920 Hermann Hesse im Tessin, worauf er zum Vorbild für die Figur des Malers Louis in dessen Erzählung «Klingsors letzter Sommer» avancierte.

Zustandsbericht:
Guter Gesamteindruck. Block stellenweise gebräunt, die ersten Bögen partiell etwas wasserrandig, vereinzelt winzige Flecken, Blattkanten teilweise mit Einrissen, Griffknicken und Papierquetschungen. Einband mit starken Handhabungsspuren, Wasserrändern, Fehlstellen und geklebt.
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