Jawlensky, Alexej (1867 Twer/ Moskau - 1941 Wiesbaden). Rêve d'or

Лот 40
29.11.2017 12:00UTC +01:00
Classic
Продан
€ 150 000
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
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ID 19725
Лот 40 | Jawlensky, Alexej (1867 Twer/ Moskau - 1941 Wiesbaden). Rêve d'or
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€ 150 000
1918. Öl auf Malpapier mit Leinenprägung. Auf Karton aufgezogen. 35,5 x 27cm. Monogrammiert unten links: AJ. Verso nummeriert und bezeichneTiefe: 5 A/12(eingekreist). Modellrahmen.
Rückseitig auf dem vorgesetzten Karton oben links signiert, bezeichnet und datierTiefe: A. Jawlensky, Russe, Ascona (Tessin), 1918. Hier oben rechts bezeichnet und betitelTiefe: Variation sur un Thème.

Zu diesem Gemälde liegt eine Expertise vom Alexej von Jawlensky Archiv, Locarno, vom November 2005 vor.

Provenienz:
Privatsammlung Deutschland um 1960
Galerie Ludorff, Düsseldorf 2007
Privatsammlung Rheinland

Ausstellungen:
Exposition Internationale d'Art Moderne, Palais Electoral, Genf 1920/21, No. 31
Galerie Ludorff, Düsseldorf 2017

Literatur:
Alexej von Jawlensky-Archiv AG, Locarno (Hrsg.): Reihe Bild und Wissenschaft - Forschungsbeiträge zu Leben und Werk Alexej von Jawlensky, Bd. 2, Locarno 2005, S. 19 mit Farbabb

Bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges emigriert Alexej Jawlensky in die Schweiz. Zunächst zieht er nach St. Prex am Genfer See, verbringt 1917 einige Monate in Zürich und siedelt dann im Jahr darauf nach Ascona über. Schon am Genfer See beginnt für ihn eine äußerst produktive Schaffenszeit, wobei er sich der Landschaftsmalerei zuwendet. "Ich fing an, meine sogenannten Variationen über ein landschaftliches Thema, die ich vom Fenster sah, zu malen. Und das waren ein paar Bäume, ein Weg und der Himmel. Ich fing an, etwas zu malen, um mit Farben auszudrücken, was mir die Natur soufflierte. In harter Arbeit und mit größter Spannung fand ich nach und nach die richtigen Farben und Formen, um auszudrücken, was mein geistiges Ich verlangte. Jeden Tag malte ich diese farbigen Variationen, immer inspiriert von der jeweiligen Naturstimmung zusammen mit meinem Geist. (...) Ich malte sehr viele Bilder. Sie sind Lieder ohne Worte." (Jawlensky, Lebenserinnerungen, in Clemens Weiler: Alexej Jawlensky, Köpfe-Gesichte-Meditation, 1970, S. 116)

Von 1914 bis 1921 variiert Jawlensky unermüdlich dieses Thema. Noch nie zuvor hat sich ein Künstler so intensiv in steten Wiederholungen mit ein und dem selben Motiv beschäftigt. "Rêve d'or" ist ein wunderbares Beispiel, wie er durch diese konsequente Beschäftigung zu einer radikalen Veränderung seiner Formensprache und Farbpalette hin zur Abstraktion gelangTiefe: Die Komposition ist bestimmt von einer klaren Anordnung von fest zusammengefügten oder nebeneinander aufgereihten Farbflächen. Durch die Reduzierung der Dinge auf nicht konturierte Formen wie Ovale, Kreise, Linien und Punkte hebt er den Bezug zur realen Welt auf. Auch bei seiner leuchtenden Farbgebung greift er auf kaum Bekanntes zurück. Zugleich vereinfacht er den Bildaufbau, so dass Objekte und Raum zu einer Einheit verschmelzen und ein Vorne und Hinten nicht mehr existiert. Nur die Schwerkraft der Formen lässt er bestehen, womit es immer ein Oben und Unten gibt, wobei er mittels des schmalen schwarzen Bildrandes der Komposition Halt verleiht. Auf diese Weise erzeugt Jawlensky allein durch die nuancierte Kombination der Farben und durch das Miteinander und Gegeneinander ihrer Werte eine ausdrucksvolle Dynamik, die seiner inneren Gefühlswelt beim Malen entspricht. So schildert er uns hier keine Landschaft, sondern seine ganz persönliche Sichtweise der erlebten Natur
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