Max Schwimmer, Doppelportrait, wohl Ilske

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Лот 4024 | Max Schwimmer, Doppelportrait, wohl Ilske
Max Schwimmer, vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in der Leipziger Arbeiterbewegung und in seinem karikaturistischen Schaffen immer wieder gegen die NS-Bewegung aktiv, wurde nach 1933 die Lehrerlaubnis an der Kunstgewerbeschule Leipzig entzogen, In einem Brief an Freunde schrieb er Mitte Oktober 1933: "Ich lebe immer noch allein, male, zeichne in den leeren Raum hinein, ohne Echo, aber noch immer unter der Fahne Manets. ... ins Café bin ich nie mehr gegangen.", zitiert nach Magdalena George, Max Schwimmer, Leben und Werk, Leipzig 1981, das vorliegende Werk stammt aus der Zeit des Rückzugs Schwimmers aus der nationalsozialistischen Öffentlichkeit in der Mitte der 1930er Jahre, in Stil, Motiv und Colorit ordnet sich das Werk in die Damenbildnisse Schwimmers aus dieser Phase ein, der er sich nach dem Regimewechsel zusätzlich zu seiner Beschäftigung mit den Themen Tod und Vanitas widmete, Magdalena George führt zwei stilistisch und motivisch ähnliche erotisch-sinnliche Portraits von Schwimmers Ehefrau Ilske, ebenfalls als Malerin tätig, an, siehe S. Nr. 62: "Ilske, Halbakt, um 1937" sowie Nr. 65: "Ilske mit den roten Schuhen, 1937", das vorliegende Doppelporträt zeigt zwei Damen, die sowohl hinsichtlich der Frisur als auch des Gesichts physiognomisch große Ähnlichkeit mit Ilske aufweisen, während die vordere Dame sich, in expressivem Kostüm auf einer Chaiselongue liegend, der Lektüre eines Schriftstücks widmet, liest die Nackte, sich mit der Linken auf der Bekleideten vor sich abstützend, über deren Schultern hinweg mit, dadurch entsteht eine reizvolle motivische Spannung zwischen Ratio und Sinnlichkeit - zumal nicht klar ist, ob es sich bei den Dargestellten um zwei verschiedene Frauen handelt, man erkennt noch das expressive, stärker an den französischen Impressionismus angelehnte Colorit, welches in Schwimmers dänischen Impressionen der späten 1930er Jahre vorübergehend einem stärker monochromen Einschlag weichen sollte, nachdem sich Schwimmer 1930 von seiner ersten Ehefrau Eva getrennt hatte, markieren erotische Portraits von Ilske, die er 1943 ehelichte, auch die erotische Anziehung einer noch jungen Liebe, zu Schwimmers Akten bemerkt George: "Schwimmer hat im strengen Sinne des Wortes nie Modell gezeichnet, wie ihm das Akademische überhaupt widerstrebte. [...] Wenn zur Konkretisierung präzise Zusammenhänge, wie beim Akt, Modelle nötig waren, so wählte er Frauen, die er liebte, deren Körper und geistiger Habitus ihm vertraut waren. Daraus erklärt sich auch, dass sie nicht die Distanz und strenge Sachlichkeit haben, die der Aktdarstellung in der deutsche Kunst eigen sind. Bei Schwimmers Akten spürt man immer eine elementare Sinnlichkeit und einen fanatischen Willen zur Farb- und Formkultur.", aus: George, Schwimmer, S. 41, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert "M Schwimmer" sowie datiert "[19]35", rückseitig auf dem Keilrahmen in Blei handschriftlich nochmals bezeichnet "Max Schwimmer" sowie mit doppeltem, schwer leserlichem Stempel "Max Grimm [...]", etwas Farbverluste im linken unteren sowie linken oberen Bildbereich, an einer Stelle links unten mittig geringer Frühschwund, gerahmt, Falzmaße ca. 54,5 x 65,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Graphiker und Illustrator (1895 Leipzig bis 1960 Leipzig), künstlerisch weitestgehend Autodidakt, zunächst Studium am Lehrerseminar Leipzig-Connewitz und zeitweise im Schuldienst im erzgebirgischen Oberseyda und Marienberg sowie in Lützschena bei Leipzig tätig, Soldat im 1. Weltkrieg, 1920-23 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Leipzig, erste künstlerische Arbeiten entstehen, 1923-24 Lehrer in Eythra bei Leipzig, Mitarbeit an den Satirezeitschriften "Die Aktion" und "Der Drache", 1924-25 Studienreise durch Italien (unter anderem Sommerkurs bei Hans Purrmann auf Ischia) und Frankreich, anschließend kurzzeitig in Berlin, ab 1926 Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Leipzig, parallel Pressezeichner und Kritiker der "Leipziger Volkszeitung", Mitglied im Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker, 1933 aus dem Schuldienst entlassen, als "entartet" diffamiert" und zeitweise mit Arbeits- und Ausstellungsverbot belegt, anschließend Hinwendung zur Buchillustration, 1939 kurzzeitige Einberufung zum Sanitätsdienst, ab September 1944 zum Kriegsdienst als Wache des Kriegsgefangenenlagers "Stalag IVB" in Mühlberg einberufen, 1945 Direktor der Kunstgewerbeschule Leipzig, 1946-50 Professor für Graphik der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig, 1951-60 Professor an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Dresden, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, ab 1952 Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold "Künstler in der DDR" und Internet.
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