Modersohn, Otto

Лот 1004
14.11.2018 16:00UTC +01:00
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€ 10 000
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
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ID 130654
Лот 1004 | Modersohn, Otto
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€ 10 000
"Abendliche Wiesenlandschaft", 1937. Öl auf Leinwand. In Öl unten rechts signiert und datiert.

50 x 70 cm, Rahmen

Wir danken Herrn Rainer Noeres vom Modersohn Museum für die ergänzenden Angaben. - Provenienz: Atelier des Künstlers. Wohl ein Geschenk an Ernst Modersohn (1870 - 1948), den Bruder des Künstlers. Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, einen Urenkel des Künstlers, übergegangen. - Der bedeutende deutsche Landschaftsmaler Otto Modersohn wuchs in Soest und Münster auf. Nach dem Abitur studierte er ab 1884 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Schon schnell musste er feststellen, dass der dort herrschende empfindungslose Akademismus seiner sich bereits früh entwickelnden Neigung zu einer subtilen Schilderung der Landschaft nicht erfüllte. Als er 1888 während eines Besuches in München eine Ausstellung der Landschaftsmaler von Barbizon besuchte, fand er in dieser Malerei eher seine Landschaftsauffassung wieder. - Nach weiterem Studium an der Kunstakademie Karlsruhe im Winter 1888/1889 folgte Modersohn im Sommer 1889 Fritz Mackensen in das niedersächsische Dorf Worpswede. Mit Hans am Ende entschlossen sie sich im Herbst 1889 zum dauernden Aufenthalt und bildeten die Worpsweder Malervereinigung, der sich später Carl Vinnen, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler anschlossen. - In den ersten Worpsweder Jahren setzte Modersohn seine Landschaftsmalerei fort, wobei er sich ausdrücklich auf die Schule von Barbizon bezog. Er widmete sich bevorzugt unprätentiösen Motiven, die ihm die ohnehin eher unspektakuläre, karge, flache Moorlandschaft bot. Aus der Schilderung einer genau beobachteten und stimmungsvoll gestalteten Landschaft wuchs sein Bestreben nach formaler Vereinfachung, farbiger Verwandlung und 'innerer' Anschauung der Natur, die er als beseeltes Phänomen ansah. In zunehmender Abkehr vom Naturalismus veränderte er den Lokalton zugunsten impressiver, atmosphärischer Wirkungen. Dabei galt der bevorzugte Blick des Malers dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, der jeweils spezifische atmosphärische Stimmungen und Farbwerte erzeugt. Das Flüchtige sollte so in der Malerei festgehalten und das Alltägliche als einzigartig erfahrbar werden. Es entstanden Gemälde, die zunächst als reine Landschaften erscheinen. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man Staffagefiguren, die in der Landschaft aufgehen. In ihrer Eingebundenheit komplettieren sie so die künstlerische Inszenierung einer der Landschaft und des Landlebens innewohnenden friedvollen Ruhe. - Bei dem Gemälde "Abendliche Wiesenlandschaft" kommt die Reduktion der Motive und Formen deutlich zum Ausdruck. Die eine Kuh melkende Bäuerin verschwindet gemeinsam mit den übrigen Kühen in der Weite der Landschaft. Lediglich die kleinen Farbakzente der Kleidung der Frau lassen diese nicht ganz in der Landschaft untergehen. Die besondere Stimmung der Dämmerung gibt dem Motiv eine eigentümliche, der Industrialisierung und der Hektik der Gegenwart entgegenstehende Wirkung. - Bis zu seinem Tod 1943 blieb Modersohn seiner Naturauffassung treu. Sein vorwiegend an die norddeutsche Landschaft gebundenes Werk gehört zu den autonomen und wegbereitenden Leistungen einer modernen malerische Naturauffassung.
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