Prof. Eduard Schleich d. Ältere, Blick ins Isartal

Лот 4379
23.05.2024 10:00UTC +01:00
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ID 1205663
Лот 4379 | Prof. Eduard Schleich d. Ältere, Blick ins Isartal
sommerlicher Blick vom erhöhten Standort, über Berge hinweg, zur mittelalterlichen Höhenburg Grünwald über dem Isartal südlich von München, die durchweg kontemplative bewegte Landschaft mit freistehenden Kiefern, dichten Wäldern und der gemächlich dahinfließenden Isar präsentiert sich im warmen Licht der späten Sommersonne, fein lasierende, partiell gering pastose Landschaftsmalerei des Biedermeiers in fein abgestimmter, kostbarer Farbigkeit, hierzu schreibt Boetticher "... Der malerische Charakter der Alpenwelt veranlasste anfangs auch Schleich zu Darstellungen aus derselben; in der Folge fand er in den Umgebungen Münchens, in den Isarauen, im Dachauer Moos und in den Ebenen Oberbayerns in ihren verschiedenen Stimmungen die Anregung zu den herrlichsten Bildern. ..." und Thieme-Becker ergänzt "... Erlangte durch seine lichterfüllten, meist der Umgebung Münchens und dem oberbayerischen Seengebiet entnommenen Landschaften bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Münchener Landschaftsmalerei. ...", Öl auf Leinwand, um 1850, rechts unten signiert "Ed. Schleich", Craquelure, doubliert, restauriert, gering restaurierungsbedürftig, sehr schön im ca. 13 cm breiten Biedermeier-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 68 x 57 cm. Künstlerinfo: eigentlich Johann Eduard Franz Xaver Calistus Freiherr von Schleich, nennt sich bis 1827 Eduard Freiherr von Schleich und legt dann seinen Adelstitel ab, dt. Landschaftsmaler (1812 Haarbach-Vilsbiburg/Niederbayern bis 1874 München), Schüler der Lateinschule Amberg, zeitweise in Straubing, ab 1817 in München, hier Ablehnung einer Aufnahme an die Akademie wegen "Talentlosigkeit", fortan autodidaktische Bildung als Landschaftsmaler unter dem Einfluss von Carl Rottmann, Christian Etzdorf und Christian Morgenstern, schließlich ab 1827 kurzzeitig Studium der Historienmalerei an der Münchner Akademie, unternahm Studienreisen durch Deutschland, Tirol, Italien, Frankreich, Ungarn, Belgien und Holland, ab 1840 regelmäßige Aufenthalte in Dachau, 1843 mit Morgenstern Reise nach Oberitalien und Venedig, bis 1848 entstanden eher düstere Landschaften, in seiner zweiten Schaffensperiode 1848-1865 studierte er vor allem die alten Niederländer wie Rubens, Rembrandt, Ruisdael, van der Neer und Jan van Goyen - seine Malerei wurde wärmer und goldtoniger, 1851 mit Carl Spitzweg, Carl Ebert und Dietrich Langko Studienreise nach Paris und zur Weltausstellung nach London, hier Bekanntschaft mit der seinerzeit modernen frz. Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon, 1856 zum Ehrenmitglied der Münchner Akademie und 1868 zum Professor ernannt, Mitglied der Akademien Stockholm und Wien, erhielt 1862 die große Goldmedaille der Berliner Akademie, 1868 den königlich-kaiserlichen österreichischen Verdienstorden der Eisernen Krone und 1869 den bayerischen Michaelsorden I. Klasse, 1869 zum Organisator der Internationalen Kunstausstellung München berufen, beschickte Kunstausstellungen in Karlsruhe, München, Dresden, Köln, Wien und Berlin, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Matrikel der Münchner Akademie, Boetticher, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger und Wikipedia.
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