ID 1277605
Лот 1862 | Rudolf (auch Rudolph bzw. Rodolphe) Ernst
Rudolf (auch Rudolph bzw. Rodolphe) Ernst
(1854 Wien - 1932 Fontenay-aux-Roses bei Paris
Haremsszene mit zwei ruhenden Musikerinnen
Rudolf Ernst gehörte zu den bedeutendsten Orientmalern seiner Zeit. Er zählte zu jenen europäischen Künstlern, die bereits selbst Erfahrungen ihrer Reisen aus erster Hand hatten, um die Objekte, Kostüme, Kunstgegenstände und Innenräume des Orients in ihren Ateliergemälden zu einem prächtigen Fest in Gestaltung, Farbe und Texturen werden zu lassen. Ernsts orientalistische Gemälde sind von seinen Studien zur maurischen Architektur Südspaniens in Granada und von seinen Besuchen in Tanger, Tunis, Kairo und Konstantinopel inspiriert. In diesem Werk liegen zwei wundervoll gekleidete Musikerinen in einem reich verzierten Innenraum, der mit einem breiten Spektrum an orientalischen Objekten und Kunsthandwerk erfüllt. Ernst umgab sich selbst mit Gegenständen, Textilien und Artefakten, die er auf seinen Reisen sammelte und die als Requisiten seine Gemälde bereichern. Überdies besuchte Ernst die umfangreiche Ausstellung "Exposition d'Art Musulman", die 1893 in Paris stattfand und ihm unerschöpfliche weitere Inspirationen lieferte. Eine der Musikerinnen hält ein Tamburin, die andere eine Kemençe, ein für den östlichen Mittelmeerraum typisches, meist mit dem Bogen gespieltes Saiteninstrument; auf dem Tagesbett ist ein kaukasischer Teppich, wahrscheinlich ein Kazak, drapiert; die Wände sind mit leuchtenden Damaskus-Fliesen geschmückt, die sie im 19. Jh. zu begehrten Stücken für westliche Sammler wurden; eine Vase mit Blumen steht auf einem achteckigen, mit Perlmutter eingelegten Damaskus-Tisch; neben dem Tigerfell-Teppich steht ein metallenes Kohlenbecken, wie es eine wichtige Rolle bei den Zeremonien des Hoflebens spielte, da diese als Wärmequelle und gleichzeitig als Räuchergefäße dienten. Viele Orientmaler verwendeten arabische Schriften als Dekorationselemente zur Dekoration der Innenräume und auch Ernst fügte hier am Oberrand eine kufische Schrift mit einer kurzen Passage aus dem Koran ein (Koran, Sure 56, Vers 75/76). Ernst studierte an der Akademie in Wien, u. a. bei Anselm Feuerbach. Mit einem Stipendium gelangte er 1876 in die Kunstmetropole nach Paris, wohin er ganz übersiedelte (und 1923/24 die französische Staatsbürgerschaft erhielt). Ab 1877 stellte er regelmäßig in den Pariser Salons aus. Durch seinen großen Freund und Zeitgenossen Ludwig Deutsch (1855 Wien - 1935 Paris) und Jean Baptiste Discart (1855 Modena - 1944 Paris) sowie durch seine Reisen nach Marokko, Tunesien, Ägypten und in die Türkeit wandte sich Ernst seit 1885/86 ganz der Orientmalerei zu. 1890 unternahmen Ernst und Deutsch auch eine gemeinsame Reise, wo sie Konstantinopel und Kairo besuchten. Öl/Lwd.; R. u. sign.; 74 x 92 cm. Rahmen.
Provenienz: In den 1970er Jahren im Schweizer Kunsthandel in einer Galerie in Zürich; süddeutsche Privatsammlung.
Oil on canvas. Signed.
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