(Schrot, M.

Лот 385
13.10.2022 10:00UTC +01:00
Classic
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€ 6 000
AuctioneerAuktionshaus Kiefer
Место проведенияГермания, Pforzheim
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ID 823558
Лот 385 | (Schrot, M.
(Schrot, M. Von der Erschrocklichen Zurstörung unnd Niderlag des gantzen Bapstumbs, gepropheceyet und geweissagt, durch die propheten, Christum, und seine Aposteln, und auß Johannis Apocalypsi figürlich unnd sichtlich gesehen. Augsburg 1558). 4°. Mit 101 (7 nahezu ganzs.) Holzschn. 39 (statt 40) nn. Bl. Brauner Maroquin des 19. Jhdts. mit goldgeprägtem Rückentitel und Jahreszahl, Deckelfileten, Eckfleurons, Steh- u. Innenkantenverg. (Best., etw. berieb., tls. etw. beschabt).
VD16 S 4306. USTC 703441. Schottenloher, K. "Der Augsburger Winkeldrucker Hans Gegler" in: Gutenberg-Jahrbuch 14, 1939, S. 233-242. Roth, F. "Zur Lebensgeschichte des Augsburger Formschneiders David Denecker und seines Freundes, des Dichters Martin Schrot" in: Archiv für Reformationsgeschichte, 9, 1911/12, S. 190ff. Thieme-B. XXV, S. 377. Gier/ J., Augsburger Buchdruck und Verlagswesen (1997), S. 270. Erste Ausgabe. - Die derzeit umstrittene Komödie "Von der Erschrocklichen Zurstörung und Niderlag des Gantzen Bapstumbs" ("Über die schreckliche Zerstörung und den Niedergang des gesamten Papsttums") hat ein letztes Urteil inszeniert, in dem Salvator den Papst und andere Potentaten zur Verdammnis brachte. Über den Autor Martin Schrot (gest. um 1575/76) ist wenig bekannt. Er war Münchner Abstammung und wahrscheinlich als Goldschmied, Stecher und Buchhändler tätig. Außerdem war er einer der zwölf Augsburger Meistersinger (deutsche Sängergilde für Lyrik) und wurde 1547 Augsburger Staatsbürger. 1552 jedoch verließ er die Stadt wegen seiner unmittelbar bevorstehenden Inhaftierung aufgrund seiner radikal protestantischen Gedichte. Er verbrachte einige Zeit mit dem Mährischen Brüder kehrte aber später nach Augsburg zurück. Schrots Gedichte spiegeln stark (wenn auch nicht radikal) seine reformatorischen und anabaptistischen Überzeugungen wider, und auch das vorliegende Theaterstück, das wahrscheinlich 1546 in der Öffentlichkeit aufgeführt wurde. Bald nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1558 waren sowohl der Illustrator als auch der Drucker inhaftiert. Dies ist keineswegs überraschend, da der Autor in der vorliegenden Arbeit die Exzesse der katholischen Kirche und insbesondere der Päpste verurteilt. Der Holzfäller David de Negker (auch Necker oder Denecker, 1525? -1587) war der Sohn von Jost de Negker (1485-1544), der für seine Entwürfe für verschiedene Arbeiten für Kaiser Maximilian I. weithin bekannt ist. David scheint die Nachfolge seines Vaters angetreten zu haben und leitete mehrere Jahre den Laden in Augsburg. Seine Illustrationen für das vorliegende Werk brachten ihm jedoch eine Gefängnisstrafe ein. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis verließ er Augsburg und zog nach Wien. Die Holzschnitte aus dieser Ausgabe, insbesondere die sieben großformatigen, können nur als radikal bezeichnet werden. In apokalyptischen Landschaften werden der Papst und die Vertreter der korrupten katholischen Kirche verdammt und vertrieben, während denen, die Kirche und Papsttum erneuern wollen, der Weg in den Himmel gezeigt wird. Der unglückliche Drucker Hans Gegler arbeitete seit 1535 mit Philipp Ulhart in Augsburg. Ulhart selbst hatte auch einige Flugblätter gedruckt, die als gefährlich galten, und er hatte allen Grund, seinen Namen in vielen seiner Drucke nicht zu erwähnen. Gegler gründete um 1554 sein eigenes Geschäft und geriet sofort in Schwierigkeiten, als er für Kaspar Schwenckfeld mehrere umstrittene Flugschriften druckte, deren Abhandlungen sogar von den Protestanten beanstandet wurden. Noch riskanter war die Veröffentlichung von zwei diffamierenden Texten gegen Kaiser Charles V. Geglers Probleme kulminierten sich, als er das vorliegende Werk druckte, obwohl es ohne namentliche Erwähnung der beteiligten Personen, d.h. Autor, Künstler und Drucker, veröffentlicht wurde. Der Künstler David de Negker gestand jedoch nach seiner Festnahme, dass Hans Gegler das Buch gedruckt hatte. Dies führte zu seiner Inhaftierung in Ingolstadt und München, und er wurde nicht vor 1560 freigelassen. - Titelblatt fehlt (in Kopie eingebunden). Gleichmäßig gebräunt, stellenweise etw. fingerfl. Vorsätze mit Rückständen entfernter Exlibri. - First edition. With 101 (7 almost entire) wood engravings. 39 (instead of 40) unnumbered pp. 19th century brown morocco leather binding with gilt spine title and year, cover fillets, corner fleurons, standing and inner edge gilt (best., somewhat rubbed, partly somewhat scuffed). - Title page missing (bound in copy). Evenly browned, in places somewhat fingerstained. endpapers with residues of removed bookplates.
125-0385
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