Schütz (Schüz), Johann Georg. Et in Arcadia ego

Лот 246
03.07.2019 16:00UTC +01:00
Classic
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€ 55 880
AuctioneerKunstauktionshaus Neumeister
Место проведенияГермания, München
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ID 212536
Лот 246 | Schütz (Schüz), Johann Georg. Et in Arcadia ego
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€ 5 000 – 7 000
Et in Arcadia ego Rechts unten signiert und 1788 datiert. Auf dem Keilrahmen Klebeetikett mit handschriftlichen Angaben zu Vorbesitzern. Öl auf Leinwand 84 x 124,5 cm. Doubliert. Restaurierung. Rahmen min. beschädigt Bei einem Grabmal für eine jung verstorbene Frau haben sich arkadische Hirten versammelt. Eine Mutter erklärt ihrer Tochter die griechische Inschrift auf dem Sockel desselben, die dem lateinischen ''Et in Arcadia ego'' entspricht. Links sitzende Trauernde, im Hintergrund zwei tanzende junge Frauen mit einem Panflötenspieler (Pan). Johann Georg Schütz, der ''Römer-Schütz'', erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater Christian Georg Schütz d. Ä., des Stammvaters der bekannten Künstlerfamilie. Danach studierte er von 1775-79 Historienmalerei an der Düsseldorfer Akademie. Von 1784 bis 1790 hielt er sich in Rom auf, wo er mit anderen Künstlern, wie z. B. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, im Haus der Familie Collina lebte. Im Oktober 1786 stieß auch Johann Wolfgang von Goethe unter einem Pseudonym zu seinen Landsmännern im Haus Collina. 1790 kehrte Schütz nach Frankfurt zurück. Ein bekanntes Aquarell Johann Georg Schütz' aus dem Jahre 1789 zeigt Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach in Begleitung u. a. Johann Gottfried Herders und der berühmten Malerin Angelika Kauffmann bei einem Ausflug nach Tivoli. Bei der Herzogin, bei welcher Schütz durch Goethe eingeführt wurde, hatte der junge Künstler ''täglich Zutritt'' (Gwinner s. u.) und durfte an deren Ausflügen in die Umgegend Roms teilnehmen. Von Goethe erhielt der Künstler den Auftrag, die Illustrationen zum Kapitel ''Der römische Carneval'' aus der ''Italienischen Reise'' zu illustrieren. Die Zeichnungen wurden in Frankfurt radiert und 1789 publiziert. Ein Jahr zuvor entstand das vorliegende Werk, eines von zwei Gemälden, die Johann Georg Schütz aus Rom nach Frankfurt mitbrachte. Schütz' Zeitgenosse Heinrich Sebastian Hüsgen lobt dieses, das er ''kürzlich [...] bei ihm über die rührende Worte einer Griechischen Grabschrift gesehen: Auch ich bin in Arkadien gewesen: In diesem Stück findet man ungemein viel gutes; Die Bäume sind ganz Natur, und der Faltenwurf seiner Gewande in einem guten Styl. Besonders ist man so ganz zufrieden mit seinen Kindern und weiblichen Figuren, an welchen man die edlen Formen der Antiquen wohl nachgeahmt siehet, wie sie aus dem Schooß der Mutter Natur in ihrer guten Laune entstehen.'' (Hüsgen, s. u., S. 388). Aber nicht nur das Studium nach der Antike, auch die Kunst der damals höchst geschätzten Angelika Kauffmann spiegelt sich in den Gemälden Schütz' wieder. Die Herkunft der Formulierung ''Et in Arcadia ego'' ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass diese erst im beginnenden 17. Jahrhundert geprägt wurde. Die berühmtesten Umsetzungen des Themas, des ''soggetto'', schuf Nicolas Poussin (Chatsworth bzw. Musée du Louvre, Paris). Bei diesen wird vermutet, dass das Sujet dem Künstler von Giulio Rospigliosi (1600-1669), dem späteren Papst Clemens IX., vorgegeben wurde. Literatur: Hüsgen, Heinrich Sebastian, Artistisches Magazin. Frankfurt a. M. 1790, S. 387-390: zur Biographie des Johann Georg Schütz. - Gwinner, Philipp Friedrich, Kunst und Künstler in Frankfurt am Main vom 13. Jahrhundert bis zur eröffnung des Städel'schen Kunstinstituts. Frankfurt a. M. 1862, 318 f.: zur Biographie des Künstlers. - Denzler, Max, Et in Arcadia ego, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. VI (1968), Sp. 117-131. Provenienz: Privatsammlung Pfaelzer, Hanau / Stuttgart. - Privatsammlungen Reitz und Staengel, Stuttgart. - Süddeutscher Privatbesitz.
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