Seltenes Thangka, möglicherweise Tsarchen Losal Gyatso (1502-1566)

Лот 67
23.06.2021 09:30UTC +01:00
Classic
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AuctioneerNagel Auktionen GmbH
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ID 563392
Лот 67 | Seltenes Thangka, möglicherweise Tsarchen Losal Gyatso (1502-1566)
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€ 8 000 – 12 000
Seltenes Thangka, möglicherweise Tsarchen Losal Gyatso (1502-1566). Tibet, ca. 17. Jahrhundert. 64 x 47cm (116 x 70 cm). Feine Malerei in Tempera, mit Gold, auf Baumwollgewebe. Seidenmontierung. Dieses besonders reichhaltige und kunsthistorisch wertvolle Thangka bedarf einer ausführlichen Beschreibung der vielen Details. Der Patriarch trägt mehrere Kleidungsstücke übereinander, u. A. ein rotes Untergewand, eine Lamaweste, einen orangefarbenen Gelehrtenmantel und einen roten Umhang mit breiter gelber Bordüre, schwarz abgesetzt. Dazu trägt er ein rockartiges Untergewand. Seine Haube hat die traditionelle Form wie sie die Anhänger der gNor-pas tragen, ein Zweig der Sakya-Tradition. Dieser wohl bedeutende Vertreter, oder Abt des Klosters von gNor (?), ist reich ausgestattet, sowohl an künstlerischer Gestaltung, als auch mit rituellen Attributen. In der linken Armbeuge hält er den mythischen Stab khatvanga oder Tantrastab, seine linke Hand hält eine Schädelschale zusammen mit einer goldenen Schatzvase. Die rechte Hand führt einen außergewöhnlichen goldenen Vajra, mit den zur Leerheitsgeste geformten Fingern, vor seine Brust. Dieser Vajra hat jeweils vier Stege, die nach unten weisenden vier sind mit der Mittelachse des Diamantszepters verbunden, wie üblich bei den friedvollen Vajras, jedoch die nach oben weisensenden vier sind abgespreizt, wie bei denjenigen als zornvolle Waffe gehaltenen Vajras. In seinem Gürtel steckt, fast verdeckt, ein dreischneidiger Phurba. Zwei verschiedene Gebetsschnüre, eine mit roten und eine mit schwarzen Perlen hängen von seiner rechten Schulter herab. Eine weitere Mala hat er um sein rechtes Handgelenk geschlungen. Der Geistliche thront auf einem altarähnlichen Löwenthron mit geschwungener Rückenlehne, mit zwei Drachenköpfen geziert und gepolstert mit Seidenbrokat bezogenem Rückenpolster, sowie zwei Sitzkissen. Vor ihm steht ein reich bestellter, rot und golden lackierter Opfergabentisch mit vielerlei rituellen Gerätschaften. Besonders hervorgehoben ist das Dharmarad das auf einem patchworkartigen, dreieckigen Altartuch steht, das den Mantel eines Chakravartin symbolisiert. Zu Füßen des Opfergabentisches liegen weitere unermeßliche Gaben und Schätze die dem Patriachen dargebracht wurden. Gold, und zahllose Silberbarren sind dort in Schalen aufgebaut, und werden von mongolischen Gabenspendern, in traditioneller Tracht, und Anhängern oder Schülern dargebracht. Auch vielerlei Ballen von wertvollen Stoffen und Brokaten, und auch zahlreiche kostbare Tierhäute, wie Tiger- und Leopardenfelle wurden den Geschenken hinzugefügt. Die besondere Werstschätzung gegenüber dem Geistlichen drückt sich auch in dem überaus feinen und künstlerisch gekonnt gestalteten Blumenschmuck aus, der ihn als eine Gloriole umrankt, die in dem Symbol der Drei Kleinodien gipfelt. Bei diesem Thangka handelt es sich wohl um eine Versammlung von Lehrern und Linienhaltern beider Traditionen, sowohl der Sakya pas als auch der Untergruppe der gNor pas. Diese Versammlung findet in einer von farbigen Glückswolken umspielten und von hohen Gletscherbergen gesäumten Landschaft statt. In den oberen Ecken erscheinen zwei Gruppen von je fünf Geistlichen, von Wolken umsäumt. Zwischen diesen Fünfergruppen erscheinen in kosmischer Regenbogenstrahlung der blaufarbene Adibuddha Vajradhara, sowie der Bodhisattva der Weisheit, Manjushri (l) und der Tathagata Amitabha, beide aufgrund ihrer Wertschätzung in goldener Körperfarbe wiedergegeben. Im unteren Teil der Malerei erscheint von mächtiger Gestalt der Vajra Panjara Nata Mahakala. - Der Herr des Zeltes. Er ist einer der über sechzig Erscheinungsformen des Mahakala, in dieser Form eng verbunden mit dem Hervajra-Tantra, und eine höchst energievolle Emanation des Avalokiteshvara. Der zornvolle Aspekt dieses Bodhisattva des Mitgefühls soll die Achtsamkeit des Praktizierenden erhöhen, auf der Basis liebenden Erbarmens. Die Gottheit trägt einen hohlen Balken in dessen Innerem sich Scharen von bewehrten Wesen emanieren die die Wirkkraft dieses Schützers unterstützen. In seinen beiden Händen hält er Sichelmesser und Kapala. Begleitet wird die Gottheit von zwei schwarzen Hunden und zwei grauen Wölfen. Auf seinem Haupt trägt er eine fünffache Krone, und einen von einer Schlange umwundenen zornigen Vajra. Dieses höchst außergewöhnliche, sowohl im Hinblick auf seine herausragende künstlerische Qualität, als auch im Hinblick auf die ikonographische Komplexität dieser Darstellung, verdient eine ausführliche Analyse und historische Einordnung, die in diesem Rahmen nicht möglich ist. Eine fachmännische Oberflächenreinigung würde die Farben noch besser leuchten lassen.
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