TIZIAN (EIGENTLICH TIZIANO VECELLIO) (WERKSTATT) BÜSSENDE MARIA MAGDALENA

Лот 2341
10.09.2022 10:00UTC +01:00
Classic
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€ 15 000
AuctioneerHargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf
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Лот 2341 | TIZIAN (EIGENTLICH TIZIANO VECELLIO) (WERKSTATT) BÜSSENDE MARIA MAGDALENA
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€ 15 000
TIZIAN (EIGENTLICH TIZIANO VECELLIO) (WERKSTATT)
Um 1488 Pieve di Cadore - 1576 Venedig

BÜSSENDE MARIA MAGDALENA

Öl auf Leinwand (altdoubl.). 129 x 104 cm. Part. altrest., Altretuschen.

Darstellungen Maria Magdalenas finden sich seit Beginn des Christentums. Mit der Renaissance ändert sich die Art der Darstellung Magdalenas. Sie weist nun vermehrt menschliche Züge auf und löst sich damit von ihrer starren Darstellung im Mittelalter. Mit dem Auftreten des venezianischen Künstlers Tizian etabliert sich hierbei eine neue Ikonografie. Von nun an übernimmt sie die Pose antiker Skulpturen z.B. der Venus Pudica, die sich mittels ihrer Arme versucht zu bedecken. Rechts neben Magdalena befindet sich ein Salböl-Gefäß, links ein Totenschädel, der auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Das angebotene Gemälde stammt vermutlich aus der Werkstatt des Venezianers. Der Künstler positioniert Maria Magdalena in das Zentrum des Gemäldes. Mit beiden Armen versucht sie sich notdürftig die Kleider vor der Brust festzuhalten, welche ihr bereits von den Schultern rutschen. Die Haut, die unter der Kleidung hervorschaut, ist sehr fein und wirkt beinahe so zerbrechlich wie Porzellan. Über dem weißen Unterkleid trägt Magdalena einen Umhang aus weißen, schwarzen und vereinzelt roten Streifen. Mit erhobenem Kopf richtet sich ihr Blick Richtung Himmel. Ihre Augen sind voller Tränen, die ihr bereits über die Wangen laufen. Ihr Mund ist leicht geöffnet. Das Gesicht wird von braunen Haaren umrahmt, welches ihr in langen welligen Strähnen über die nackten Schultern fallen. Auf einem Stein zu ihrer Rechten steht ein geöffnetes Salböl-Fläschchen. Auf ihrer anderen Seite liegt ein zur Seite gedrehter Totenschädel, der als Buchstütze für das aufgeschlagene Buch dient. Besonders an diesem Gemälde ist der Hintergrund, der sich von den bekannten Varianten und Darstellungen des Bildes in Florenz, Los Angeles und der Hermitage deutlich unterscheidet. Auch die kürzlich in Wien versteigerte Arbeit der büßenden Magdalena unterscheidet sich im Hintergrundbereich deutlich zu der hier angebotenen Komposition. Für diesen wählte der Künstler dunkelgrüne Farben, die im starken Kontrast zu den hellen Farben, die für Magdalena verwendet wurden, stehen. Magdalena leuchtet und erhält die volle Aufmerksamkeit des Betrachters. Der Hintergrund zeichnet sich durch eine wilde, felsige Landschaft aus, die beinahe das gesamte Bild einnimmt. Hinter der wilden Landschaft ragen Gebäude einer Stadt empor, die auf den ersten Blick zu Florenz gehören könnten. Mit diesem Detail hebt sich das Gemälde von den Darstellungen Maria Magdalena von Tizian ab, der sie stets verlassen in einer wilden und unberührten Natur zeigt.

Provenienz: Rheinische Privatsammlung.
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