"Toten-Thangka" - Tjerinje (Avalokiteshvara-Shadakshari)

Лот 72
06.12.2017 10:30UTC +01:00
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ID 13316
Лот 72 | "Toten-Thangka" - Tjerinje (Avalokiteshvara-Shadakshari)
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"Toten-Thangka" - Tjerinje (Avalokiteshvara-Shadakshari) NEPAL, Solu-Gebiet, 18./19. Jahrhundert
67 x 52 cm R.
Bei diesem Thangka handelt es sich um ein Kultbild das von den Sherpa bei Totenzeremonien verwendet wird. Das Thema ist dem Tibetischen Totenbuch entnommen, und dem damit in Verbindung stehenden "Lebensrad" (bhavacakra). Tjerinje, wie er in der Sprache der Sherpa genannt wird, ist Avalokiteshvara Shadakshari, der Herr der Sechs Silben: OM MA NI PAD ME HUM. Dieses Kultbild soll dem Verstorbenen helfen die Möglichkeit einer Wiedergeburt in einer der Sechs Welten zu erkennen, und durch Meditation der Sechs Silben, diese durch verschließen zu verhindern. Tjerinjes Körperfarbe ist weiß, er trägt die fünffache Krone der Tathagatas, und den Schmuck des Sambhogakaya. Über seinem Haarknoten erscheint das rotfarbene Abbild des Tathagata Amitabha, die Dharmakaya-Form von Avalokiteshvara. Zwei seiner Hände zeigen das Mudra der Leerheit vor der Brust. Die beiden nach oben gerichteten Hände halten eine Gebetsschnur und einen Lotoszweig. Von der linken Schulter herab hängt das Fell der Antilope Krsnsara, das anderen Tieren, nach dem Glauben der Sherpas, mitleidsvoll hilft. Die Gottheit ist von einer Regenbogenaura und einer weiteren rosafarbenen Aura umgeben. Über dem Scheitel Tjerinjes erscheint noch einmal als große Ikone der Tathagata Amitabha, vom Maler, anstelle im Nacktzustand des Dharmakaya, im Schmuckkörper dargestellt. In den vier Himmelsrichtungen erscheinen die vier weiblichen Gottheiten: "Tjakdogma - die göttliche Mutter mit den Handschellen"; Dilbuma - die göttliche Mutter mit der Glocke (?); Tjakpama - die göttliche Mutter mit dem Seil und Tjakkyuma - die göttliche Mutter mit dem Haken. Herausragend sind die Darstellungen der sechs Buddhas der "Sechs Welten". Ihre Namen lauten: Njelwi Tua, Mih Tua, Hamainje Tua, Yetah Tua und Chosonge Tuja, Hai Tua. Sie repräsentieren die Welt der Götter, Titanen, Menschen, Tiere, Hungergeister und Höllenwesen. Sie sind die Repräsentanten der "Sechs Silben", wobei jede von ihnen eine der Sechs Welten zu verschließen vermag um eine Wiedergeburt dort zu verhindern. Rechts, neben dem graufarbenen Buddha der Hungergeister erscheint eine kleine Gruppe von sieben mütterlichen BerGelbgoldottheiten. Jede von ihnen hält im Verborgenen eine Vase. Sie sind die Madin, die "Schülerinnen der verborgenen Terma-Texte" des Padmasambhava. Unterhalb des weißen Buddha der Götterwelt, mit der Laute, erscheint der BerGelbgoldott Nienchen Tangla auf einem weißen Pferd. Er hat eine weißen Turban auf dem Kopf, und eine Peitsche in der Hand um die Madin, die "Sieben Mütter", anzutreiben damit sie ihre Pflicht tun. Unmittelbar unter der zentralen Gestalt des Tjerinje erscheint, halb versteckt hinter einer Feueraureole des Tamdin, Padmasambhava. Er verkörpert die Nirmanakaya-Form des Amitabha. Tamdin (Hayagriva), zornvoller aktiver Aspekt Padmasambhavas, ist umgeben von dem Feuer des Wissens. Er vernichtet die bösen Mächte. In der linken unteren Ecke erscheint eine Gruppe von Menschen mit schwarzen Regenschirmen in Ihren Händen, bei denen es sich wohl um die Stifter-Familie handelt (?). Seltene und interessante Malerei der Sherpa! Tempera auf Baumwollgewebe.
Provenienz: Aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung, Ende der 1970er-Jahre erworben - Lit.: Khumbu Himal, Ergebnisse des Forschungsunternehmens Nepal Himalaya; 9. Band; F. W. Funke, Religiöses Leben der Sherpa; Beiträge zur Sherpa-Forschung Teil II; Innsbruck-München,1969, VII; Abb.: 108; Text: "d" S. 180 ff. Ikonographie: D. I. Lauf, Geheimlehren Tibetischer Totenbücher - Jenseitswelten und Wandlung nach dem Tode; Freiburg im Breisgau, 1975 - Das Tibetische Totenbuch, Die Große Befreiung durch Hören in den Zwischenzuständen; Verf. Padmasambhava/Tertön Karma Lingpa; Übers. ins Englische: Gyurme Dorje; Hrsg.: Graham Coleman mit Thupten Jinpa; erste vollständige Ausgabe; Übers, ins Deutsche Stephan Schumacher; München, 2008 - Berieben
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