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Albrecht Dürer. Das Gemälde Landauer Altar, 1511

Das Gemälde "Der Landauer Altar" (Allerheiligenbild) von Albrecht Dürer - Die Stadt Gottes durch die Augen des Künstlers

"Der Landauer Altar" ist ein Gemälde von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1511. Das Werk ist auch bekannt als "Allerheiligenbild" oder "Dreifaltigkeitsaltar" und wurde vom wohlhabenden Kaufmann Matthäus Landauer für den Altar im sogenannten Haus der Zwölf Brüder in Nürnberg in Auftrag gegeben. Landauer hatte durch den Handel mit Erz Reichtum erlangt und gründete 1501 diese Wohltätigkeitseinrichtung für alleinstehende Handwerker, die im Alter nicht mehr in der Lage waren, sich selbst zu ernähren. Die Kapelle war allen Heiligen gewidmet, was die Wahl des Motivs bestimmte.

Die Handlung des Gemäldes findet im Himmel nach dem Jüngsten Gericht statt. Im Zentrum steht die Heilige Dreifaltigkeit. In der Mitte ist der gekreuzigte Christus dargestellt, über ihm thront Gottvater auf einem Thron, von Engeln getragen, mit einem goldenen Mantel und grünen Untergewändern. Über ihnen schwebt eine weiße Taube, von Licht umgeben, als Verkörperung des Heiligen Geistes. Außerhalb der zentralen Komposition, rechts vom Kreuz, führt Johannes der Täufer kniende Könige und Propheten des Alten Testaments an, darunter Moses mit den Gesetzestafeln und König David mit einer Harfe. Links sehen wir die Jungfrau Maria, gefolgt von den Heiligen des Neuen Testaments mit Palmzweigen in den Händen.

Das Werk ist voller biblischer Bezüge, und die präzisen Details machen die großen Märtyrer erkennbar: Die heilige Katharina hält ein Schwert und ein Rad mit Stacheln, auf den Knien von Agnes ruht ein Lamm. Darunter sind die Gerechten dargestellt, die würdig sind, in die Stadt Gottes einzugehen: geistliche Personen und Laien aller Gesellschaftsschichten - vom Papst bis zum einfachen Mönch, vom Kaiser bis zum Bauern. Der Auftraggeber des Altars, Landauer, und sein Schwiegersohn Wilhelm Haller sind vom Künstler verewigt worden und befinden sich neben dem König und dem Kardinal. Die streng rhythmische, fast symmetrische Komposition und die Aufteilung der Figuren in klare, getrennte Gruppen weisen auf die Klarheit und Ordnung der göttlichen Welt hin und betonen die Feierlichkeit der Szene.

Nur das Selbstporträt des Künstlers in der unteren rechten Ecke stört diese Ordnung - der Meister steht auf einem schmalen Streifen unbewohnter Erde als einziger Zeuge dieser wunderbaren Vision. Seine Hand stützt sich auf eine Platte, auf der eine Inschrift eingraviert ist, die seine Urheberschaft und das Jahr der Entstehung des Gemäldes bestätigt. Die Botschaft wird durch das Monogramm Dürers ergänzt, bei dem der Buchstabe "A" den Buchstaben "D" umgibt.

Die Farben Rot, Gold, Blau und Grün verleihen dem Werk eine intensive und fröhliche Atmosphäre. Das dunkelblaue Gewand Marias, die Papsttiara und der um das Kreuz zitternde Umhang scheinen den Farbton des Himmels zu widerspiegeln. Die Farben haben bis heute ihre Leuchtkraft und bezaubernde Frische bewahrt.

Albrecht Dürer. Das Gemälde Landauer Altar, 1511Albrecht Dürer. Das Gemälde Landauer Altar, 1511

  • Titel des Gemäldes: "Der Landauer Altar" (auch "Dreifaltigkeitsaltar" oder "Allerheiligenbild").
  • Künstler: Albrecht Dürer (1471-1528).
  • Entstehungsjahr: 1511.
  • Größe: 135 x 123 cm.
  • Stil: Nordische Renaissance.
  • Genre: Religiös.
  • Technik: Öl.
  • Material: Pappelholz.
  • Ort: Kunsthistorisches Museum, Wien, Österreich.

Albrecht Dürer war der bedeutendste Vertreter der deutschen Renaissance, ein herausragender Maler, Kupferstecher, Kunsttheoretiker, dessen Werk einen großen Einfluss auf Künstler in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern hatte. Der Leitmotiv seiner Werke war der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, Vernunft und dunklen Leidenschaften.

Kurz vor der prestigeträchtigen Bestellung kehrte der Künstler von seiner zweiten Reise nach Venedig nach Nürnberg zurück, die für ihn eine Offenbarung war. Er wählte eine modernere Form eines Altarbildes anstelle eines geflügelten Altars im Stil der Spätgotik. Dürer ließ sich nicht zum ersten Mal von den Meisterwerken der südlichen Renaissance inspirieren: Während seines Aufenthalts in Venedig von 1505 bis 1507 schuf er den Altar "Fest der Rosenkränze" oder "Fest der Rosenkranzkränze" (Rosenkranzfest) nach italienischer Tradition.

Dürer entwarf auch den Rahmen für den Landauer Altar - vermutlich wurde er von Ludwig Krug, einem deutschen Graveur, Bildhauer und Juwelier, geschnitzt. Die erste Skizze des geschnitzten Portals und der Paneelen stammt aus dem Jahr 1508 und zeigt, dass es sich um ein sorgfältig durchdachtes Ensemble handelte. Der Rahmen entspricht dem italienischen Modell eines Rahmenedikels (Edikula - kleine Kapelle) aus der Renaissance. Das abschließende Bogenfeld und der Architrav sind mit Reliefdarstellungen des Jüngsten Gerichts verziert. Auf dem Tympanon ist Christus als Richter der Welt dargestellt, neben ihm sind Maria und Johannes als Fürsprecher der Menschheit. An beiden Seiten blasen kleine Putten in ihre Hörner. Auf dem Fries sind links die Prozession der Geretteten dargestellt, die von Engeln zur Sonne geführt werden, während rechts der Teufel die verfluchten Seelen in die Hölle treibt. In der Mitte wird der Kampf um die Seele des auferstandenen Menschen gezeigt, der auf dem Boden liegt.

Albrecht Dürer. Das Gemälde Landauer Altar, Altarrahmen, 1511Albrecht Dürer. Das Gemälde Landauer Altar, Altarrahmen, 1511

Das Gemälde "Der Landauer Altar" gibt auch nichtreligiösen Menschen Anlass, über die Kultur des Humanismus nachzudenken. Dem Künstler gelang es, die Größe des menschlichen Geistes zu vermitteln, der zwangsläufig über die niedrigen Aspekte der menschlichen Natur triumphieren muss.

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