Dix, Otto

Лот 1002
14.11.2018 16:00UTC +01:00
Classic
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€ 15 000
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
Место проведенияГермания, Stuttgart
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ID 130652
Лот 1002 | Dix, Otto
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€ 15 000
"Am Maschinengewehr", 1910er Jahre. Gouache auf beigefarbenem Papier. Rückseitig bezeichnet "Gouache von Otto Dix", "No 10".

29 x 28,5 cm, Rahmen

Pfäffle, G 10er J/4. - Provenienz: Stuttgarter Kunstkabinett 1948, 3. Auktion, Nr. 370. - Aus der Sammlung des Architekten und Erbauers des Tagblattturms, E. Otto Oßwald (1880 - 1960), Stuttgart. Seither im Besitz der Familie des Sammlers. - Bereits drei Wochen nach Kriegsbeginn rückte der 1891 in Gera geborene Otto Dix als Ersatz-Reservist zu einem Feld-Artillerie-Regiment in Dresden ein und wurde im Februar 1915 nach Bautzen versetzt. Dort wechselte er zu einem Feld-Maschinengewehr-Zug, mit dem er sich am 21. September 1915 - also ein Jahr nach Kriegsbeginn- an die Westfront meldete. Er nahm unter anderem an den Kämpfen in der Champagne, an der Somme und später in Flandern teil, ab November 1915 als Unteroffizier. Ende 1917 war er an der Ostfront eingesetzt, ehe er im Frühjahr 1918 wieder in Frankreich kämpfte. Kurz vor Kriegsende und seiner Entlassung am 22. Dezember 1918 ließ er sich zu einer Flieger-Einsatz-Abteilung bei Posen versetzen. Insgesamt also keine besondere Kriegskarriere. Zwar wurde ihm gute Führung bescheinigt, doch erhielt er keine hohen Auszeichnungen. - Dix war nicht nur ein guter Soldat, er avancierte auch zum umfassendsten Schilderer des 1. Weltkriegs überhaupt. Es gelingt ihm offenbar reibungslos, seine künstlerischen Ambitionen mit den Bedingungen des Kriegsgeschehens zu koordinieren. So berichtet der Maler Otto Griebel über seinen Besuch im Unterstand der MG- Gruppe des Künstlers, wo Dix ihm bei "Karbidbeleuchtung einen stattlichen Stoß expressionistischer, in Kreide Tusche und Tempera ausgeführte Blätter zeigte, auf denen er Kriegserlebnisse festgehalten hatte. Mir erschien es kaum begreiflich, dass man so vieles im Graben fertig bringen konnte, denn ich selbst fand wenig Möglichkeiten dazu." - Die 'Kriegsproduktion' von Otto Dix besteht aus einer unglaublichen Fülle an Kohle-, Bleistift- und Kreidezeichnungen sowie einer großen Zahl von Gouachen, die situationsbedingt als Ersatz für die Ölmalerei fungierten. In diesem Zusammenhang entstand auch die Gouache "Am Maschinengewehr" aus den 1910er Jahren. Ein Soldat beugt sich über ein Maschinengewehr. Ein Ziel ist nicht zu erkennen. Der Krieger befindet sich am Ende eines Schützengrabens, hinter dem sich die Welt aufzulösen scheint. Wie auf einem Vorsprung stehend scheint der Soldat mit seiner Waffe auf die Welt und den Krieg herunter zu schießen. Durch abstrahierende Formen sucht Dix große, allgemeingültige Formen und sieht bewusst von der Schilderung von Einzelheiten ab. Der mit Tod, Zerstörung und geschundener Natur verbundene Schrecken des Grabenkrieges wird durch den Einsatz von kontrastreichen, expressiven Farben in eine Poesie flächiger Farbrhythmen eingetaucht. Nicht dass Dix nicht auch gelitten hätte. In seinem Kriegstagebuch berichtet er: "Läuse, Ratten, Drahtverhau, Flöhe, Granaten, Bomben, Höhlen, Leichen, Blut, Schnaps, Mäuse, Katzen, Gase, Kanonen, Dreck, Kugeln, Mörser, Feuer, Stahl, das ist Krieg! Alles Teufelswerk."
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09.11.2018 – 12.10.2018
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