Hildegard Prinzessin von Bayern. 1844 (1825 Würzburg - 1864 Wien). 1781 Mainz - 1858 München . Joseph Stieler

Лот 66
15.03.2021 17:00UTC +01:00
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ID 491209
Лот 66 | Hildegard Prinzessin von Bayern. 1844 (1825 Würzburg - 1864 Wien). 1781 Mainz - 1858 München . Joseph Stieler
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€ 50 000 – 70 000
Hüftbild nach rechts, den Blick zum Betrachter gewandt. In mit Efeu-Motiven besticktem Kleid. Vor Wolkenfond. Öl auf Leinwand 70,5 x 59,5 cm. Doubliert. Restaurierung. Rahmen. Doppelhochzeit im Hause Wittelsbach! Am 15. April 1844 heiraten in Florenz Prinz Luitpold von Bayern, späterer Prinzregent, und Erzherzogin Auguste Ferdinande von Österreich. Und am 1. Mai des Jahres folgen in München Prinzessin Hildegard von Bayern, Luitpolds Schwester, und Erzherzog Albrecht von Österreich. In München finden gemeinsame Feierlichkeiten zu Ehren der beiden Brautpaare statt. ''Der Bayerische Eilbote'' veröffentlicht in seiner Ausgabe vom 1. Mai 1844 ein Gedicht anlässlich der Doppelvermählung: ''In der Schyren großem Ahnenreiche Blüthenvoll und dichtbelaubt Hebt die alte Wittelsbacher Eiche Stolz empor ihr grünes Haupt. Ihres Stammes Zweige sich verschlingen In Europas Thronen Glanz, Und die Donau und der Arno bringen Einen frischen Myrthenkranz; Und ein lauter Freudenjubel waltet Im entzückten Bayerland, Weil ein Doppelbund sich hat gestaltet, Den der Liebe Fügung band. Jauchze Bayern! Hildegard beglücket, - Die an Geisteszierden reich - Ihren Albert, der uns hoch entzücket, Seinem großen Vater gleich; Jenem teutschen Helden, der im Kriege Frankreichs Horden widerstand; Ehrend dankt für jene Siege Ihm das teutsche Vaterland [...]'' Diese Zeilen beinhalten die wichtigsten Elemente fürstlicher Heiratspolitik nicht nur im 19. Jahrhundert. Im glücklichsten Falle aus Liebe wird die Verbindung zweier alter Fürstenhäuser erneuert und gestärkt. Der Stammbaum und Liebreiz der Braut ist nicht zu vernachlässigen, gloriose Taten in der Familie des mindestens ebenbürtigen Ehepartners sind willkommen (in diesem Fall u. a. der Sieg des Vaters des Bräutigams, Erzherzog Karl von Österreich-Teschen, über Napoleon bei Aspern im Jahre 1809) ... Die bayerische Prinzessin Hildegard überzeugte offenbar nicht nur ihren Bräutigam: Es wird berichtet, dass der spätere Kaiser Franz Joseph I. in seinem Tagebuch notiert habe: ''Sie gefiel mir gut, sie ist hübsch, hat zu dicke Wangen, eine sehr hübsche Gestalt, ist recht aimable [...]'' - eine klare Stellungnahme des gerade einmal 14-jährigen Erzherzogs, der 1854 Hildegards Cousine Elisabeth, die wegen ihrer Schönheit gerühmte, jedoch nicht minder komplizierte ''Sisi'' heiraten sollte. Joseph Stielers Bildnis Prinzessin Hildegards, das Porträt ''mit Locken'', entstand zu Beginn des Jahres 1844, dem Jahr der Vermählung der Dargestellten mit Albrecht Friedrich Rudolf Erzherzog von Österreich (1817 Wien - 1895 Schloss Arco / Italien). Hildegard Louise Charlotte Prinzessin von Bayern war das siebte Kind König Ludwigs I. von Bayern und seiner Gemahlin Therese, geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. Joseph Stieler hat Prinzessin Hildegard mehrmals porträtiert. 1838 und 1843 sind im Verkaufsverzeichnis als Entstehungsjahre belegt. Das vorliegende Porträt war in Form zweier Lithographien nach diesem bekannt, jeweils bereits als ''Hildegarde Erzherzogin von Österreich'' bezeichnet. Die Entstehung des Porträts ''mit Locken'' ist im Verkaufsverzeichnis für 1844 gesichert, Stieler schuf es offenbar kurz vor der Heirat der Prinzessin. Der Efeu, traditionell Symbol glücklicher Liebe, der die Stickerei des Kleides prägt, ist ein Hinweis auf die in Bälde stattfindende Hochzeit. Mit nur 39 Jahren starb Erzherzogin Hildegard an den Folgen einer Rippenfellentzündung, die sie sich während einer anstrengenden Reise an das Sterbebett ihres Bruders, des bayerischen Königs Maximilian II., zugezogen hatte. Noch einmal soll die damalige Tagespresse zitiert werden: ''Die Frauenwelt hat eine ihrer schönsten Zierden verloren. Eine im hohen Grade sympathische Individualität, vereint mit Einfachheit, Wohlthätigkeitssinn und unvergleichlichen Tugenden als Hausfrau und Mutter haben der erhabenen Hingeschiedenen stets das Herz der Bevölkerung gewonnen [...]'' (Die Neue Zeit - Olmüzer Zeitung, 6. April 1864). Gutachten Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, München, Dezember 2020. Provenienz: Nachlass Adelgunde Herzogin von Modena (1914). - Königliches Haus. - 1924 nach Sárvár verbracht.
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