Junger Mann mit Pelzkappe

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€ 115 000
Дата аукционаClassic
14.11.2019 14:00UTC +02:00
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VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Место проведения
Германия, Köln
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ID 252172
Лот 1019 | Junger Mann mit Pelzkappe
Öl auf Leinwand. Doubliert. 67 x 54cm. Rahmen.
Literatur:
- W. Sumowski: Gemälde der Rembrandt-Schüler, Band II, Landau 1983, S. 1197, Nr. 813: Hier im Kommentar als dazugehörig zu dem Gemälde im Rheinischen Landesmuseum Bonn und nach dem Vorbild des Selbsportraits Rembrandts von 1640 erwähnt;
- ders. Bd. VI, S. 3713, Nr. 2297 mit Abbildung (Datierung um 1715/20);
- Dortrechts Museum, Dortrecht - Wallraf-Richartz-Museum, Köln - Snoeck-Ducaju & Zoon, Gent [Herausgabe]: Arent de Gelder. Rembrandts Meisterschüler und Nachfolger, 1999 Gent, S. 266 mit Abbildung;
- J. W. von Moltke: Arent de Gelder. Dordrecht 1645 - 1727, Doornspijk 1994, Nr. 89, S. 102 mit Abbildung;
-Lilienfeld, Karl: Arent de Gelder, Sein Leben und seine Kunst, Den Haag 1914, S. 212, Nr. 210. Hier Angabe "Versteigerung F.J. De Dufresne, Amsterdam, 22.8.1770, Nr. 271.


Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Arent de Gelder galt bei Zeitgenossen als Rembrandts bester Schüler.
Er war sein letzter Lehrling und derjenige, der die spezielle Malweise Rembrandts, den freien Pinselstrich und die dramatische Lichtinszenierung sein Leben lang beibehalten sollte.

Auch als der allgemeine Kunstgeschmack sich von Rembrandts virtuosem Farbauftrag, von seinem lockeren Lichtspiel abwandte, blieb Arent de Gelder der Manier des großen Amsterdamer Meisters treu. Als wohlhabender Dordrechter Bürger, der der aufstrebenden Mittelschicht entstammte, hatte er es nicht nötig für seinen Unterhalt zu malen und sich den jeweiligen Kapriolen des Marktes anzupassen.

Der junge Arent ging zunächst in seiner Heimatstadt Dordrecht bei Samuel van Hoogstraten in die Lehre, der selbst Rembrandt-Schüler gewesen war, um dann, etwa 1661, von dem überragenden Meister seiner Zeit selbst in Amsterdam zu lernen. Zwei ganze Jahre blieb er im Atelier Rembrandts, der zu dieser Zeit bereits finanzielle Probleme hatte, dessen Ansehen in und Einfluss auf die Kunstwelt jedoch unverändert hoch war.

De Gelder stellte überwiegend biblische Themen dar und fertigte Portraits, wobei er sich durch die raffinierte Lichtbehandlung und die psychologische Beobachtungsgabe wie auch durch den speziellen pastosen Farbauftrag auszeichnete.

In dem hier vorliegenden Gemälde, das sich seit siebzig Jahren im Privatbesitz befindet, schaut ein junger Mann in sich gekehrt, vielleicht ein wenig träumerisch vor sich hin. Name und Rang des Portraitierten sind nicht bekannt, doch ist es dem Maler gelungen, uns die Persönlichkeit des Dargestellten über drei Jahrhunderte hinweg zu vermitteln. Selbstverständlich und gelassen, mit einem zurückhaltenden Stolz präsentiert sich der Jüngling in seiner reich gewirkten und pelzbesetzten Kleidung. Die Positur mit dem aufgelegten Arm entspricht seit der italienischen Renaissance bis hin zu Rembrandt einem Topos des Selbstbewusstseins.

Dieses Bildnis, entstanden um 1700/1710 (es liegt nah zu dem "Portrait eines jungen Mannes" im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover), zeigt die typischen Stärken Arent de Gelders ganz deutlich. Neben der einfühlsamen Wiedergabe des Charakters liegt das Augenmerk auf der effektvollen Beleuchtung, die den jungen Mann, von oben rechts kommend, trifft. Seine linke Gesichtshälfte, der helle Kragen und sein linker, auf der Brüstung aufliegender Oberarm werden vom Licht voll erfasst. Alle anderen Partien treten graduell zurück. Die Kopfbedeckung des jungen Mannes ist ungewöhnlich: im unteren Teil als braune Kappe gestaltet, wird im oberen Teil ein helleres Material gerafft und fällt über den Hinterkopf hinab. In seiner reichen Fülle erinnert diese Kreation eher an die Turbane in de Gelders alttestamentarischen Szenen als an eine zeitgenössische Kopfbedeckung.
Besonders an der Farbbehandlung im Bereich des Oberarmes lässt sich die rembrandtsche Malweise De Gelders beobachten. Sein Malerkollege und Biograph Arnold Houbraken berichtete: "Bisweilen, wenn er zum Beispiel (.) eine Stickerei auf ein Stück Stoff malen möchte, schmiert er die Farbe mit einem breiten Malspachtel auf die (.) Leinwand und kratzt das Muster der Stickerei (.) mit einem Pinselstock aus der Farbschicht ..."
Wir danken Fred G. Meijer, Amsterdam, für seine freundliche Unterstützung.



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