Frankenthaler Porzellan: eine Rarität, die würdig für Museumssammlungen ist

Frankenthaler Porzellan wurde in Deutschland nur 44 Jahre lang produziert. Die Manufaktur konnte nicht so lange bestehen wie die Manufakturen in Meißen oder Nymphenburg. Dennoch gehört sie zu den größten deutschen Porzellanherstellern. In weniger als einem halben Jahrhundert erlangte sie Ruhm für ihr Geschirr und ihre Statuetten mit feiner Bemalung im Rokoko- und klassischen Stil. Heute ist das Porzellan aus dem 18. Jahrhundert aus Frankenthal eine Rarität und ein wertvolles Sammlerobjekt. Viele Exemplare sind in Museen in Deutschland und anderen Ländern erhalten, darunter auch in der Sammlung der Eremitage.

Frankenthal Porzellan. Skulpturengruppe Skythenkönigin Tomyris und der Kopf des persischen Königs Kyros

Frankenthal Porzellan. Teil eines Service von 1782

Geschichte der Manufaktur Frankenthal

Die Herstellung von Frankenthaler Porzellan begann im Jahr 1755. Die ursprünglich von Paul-Antoine Hannong gegründete Manufaktur arbeitete einige Jahre lang in der französischen Stadt Straßburg. Der Umzug wurde durch die Entscheidung von Ludwig XV. ausgelöst, alle Porzellanproduktionen zugunsten der Manufaktur in Sèvres zu schließen. An ihrem neuen Standort wurde die Frankenthaler Manufaktur schnell erfolgreich. Sie produzierte prächtiges Hartporzellan mit Elementen des französischen Stils in der künstlerischen Gestaltung. Die Farbe des Porzellans hatte einen zarten cremefarbenen Ton.

Frankenthal Porzellan. Skulptur Die gute Mutter, ca. 1765

Ab 1761 wurde das Frankenthaler Porzellan unter staatlicher Leitung produziert, nachdem der pfälzische Kurfürst Karl Theodor die Manufaktur von den Söhnen Hannongs gekauft hatte. In der Zeit von 1762 bis 1770 entstanden Produkte von höchster Qualität, die der Manufaktur Ruhm brachten. Später sank die Qualität des Porzellans leicht aufgrund des Übergangs zu Kaolin aus Passau. Nach der Invasion von Frankenthal durch französische Truppen im Jahr 1799 wurde die Produktion eingestellt. Einige Formen wurden zur Manufaktur in Nymphenburg überführt, wo die Artikel bis zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts reproduziert wurden.

Frankenthal Porzellan. Teller mit gemalter Pfingstrose, 1765

Frankenthal Porzellan. Plastisches Porträt des Kurfürsten Carl Theodor von Bayern im klassizistischen Stil aus Biskuitporzellan, 1792

Beste Künstler der Manufaktur Frankenthal:

• Johann Wilhelm Lanz. Arbeitete bis 1761 in der Fabrik und wurde für virtuos gestaltete allegorische Statuetten und Inneneinrichtungsgegenstände im Rokoko-Stil berühmt.
• Johann Friedrich Lück. War von 1758 bis 1764 am Frankenthaler Porzellan beteiligt und zeichnete sich besonders durch Genreszenen mit zeitgenössischen Themen aus.
• Franz Conrad Linck. Kam nach der Übernahme der Fabrik durch den pfälzischen Kurfürsten hinzu. Wurde zum Autor berühmter skulpturaler Gruppen, wobei viele Figuren durch porträtähnliche Züge auffielen.
• Johann Peter Melchior. Arbeitete von 1779 bis 1793 in der Frankenthaler Produktion und schuf klassisch gestaltete Porträtmedaillons sowie bezaubernde Skulpturen mit Kindern.

Frankenthal Porzellan. Johann Friedrich Luke. Skulptur eines jungen Mädchens an einem Tisch sitzend

Frankenthal Porzellan. Franz Conrad Link. Skulptur Ozean, 1765

Frankenthaler Porzellan zeichnet sich durch seinen zurückhaltenden Luxus, exquisite Statuetten, Biskuit-Skulpturen, raffinierte Vasen, Kaminuhren und andere Gegenstände aus. Solche Antiquitäten können jede Sammlung bereichern. Wenn Sie Interesse an dem Erwerb von antikem Porzellan haben, besuchen Sie die Website von Very Important Lot! Hier werden Auktionen veranstaltet, auf denen Sie Artikel von russischen und internationalen Meistern erwerben können. Außerdem sind auch zeitgenössische Kunstwerke erhältlich.

Frankenthaler Porzellan. Skulpturengruppe Drei Moira, 1773